Versuchter Mord: 69-Jähriger hilft und wird fast tot geprügelt

Es geht um versuchten Mord: Ein 32-Jähriger soll sein Opfer ins Gesicht getreten haben. Sein Opfer hatte ihm zuvor sogar noch geholfen. 
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Vor Prozessbeginn: Nikolay T. verbirgt sein Gesicht. Hinter ihm ist sein Anwalt Christian Gerber zu sehen.
Petra Schramek Vor Prozessbeginn: Nikolay T. verbirgt sein Gesicht. Hinter ihm ist sein Anwalt Christian Gerber zu sehen.

Es geht um versuchten Mord: Ein 32-Jähriger soll sein Opfer ins Gesicht getreten haben. Sein Opfer hatte ihm zuvor sogar noch geholfen. 

München - "Warum hat er mich geschlagen?", fragt der Angeklagte Nikolay T. (32) die Richterin. Elisabeth Ehrl bleibt ihm die Antwort schuldig. Es war wohl auch eher eine rhetorische Frage.

In der Anklage steht jedenfalls nichts von einem Schlag ins Gesicht des Bulgaren, die seinen Gewaltexzess ausgelöst haben könnte. Im Gegenteil: Der Mann hat nach Ansicht der Ankläger am 22. März des vergangenen Jahres an der Reichenbachbrücke brutal auf einen 69-jährigen eingeschlagen und getreten. Für die Staatsanwaltschaft war das versuchter Mord.

Dabei hatte sich das Opfer zuvor um den Mann gekümmert, der leblos auf der Wiese an der Isar gelegen hatte. Der 69-Jährige sah, dass der Mann atmete, bedeckte ihn fürsorglich mit Kleidung aus dessen Rucksack, um ihn vor der Kälte zu schützen.

Währenddessen alarmierte ein zweiter Zeuge den Notarzt. Den Rettungssanitätern gelang es dann, den Betrunkenen - er hatte viel zu viel Bier und Birnenschnaps konsumiert - aufzuwecken. Krank war er nicht, nur betrunken, so zogen die Sanitäter wieder ab. Zumal der 69-jährige Helfer versicherte, dass er sich weiter um den jungen Mann kümmern würde. Er begleitete den 32-Jährigen zu einer Parkbank. Doch dort kam es zu einem Streit zwischen den beiden.

Angeklagte will erst Zigaretten und tritt dann auf sein Opfer ein 

Der Angeklagte wollte Zigaretten, der Helfer hatte keine, reagierte irgendwann genervt. Das verärgerte wiederum Nikolay T., der unvermittelt zuschlug. Mit einem zweiten Schlag schubste er sein Opfer von der Bank. Der Mann lag am Boden, als ihn der Angeklagte weiter mit Schlägen und Tritten malträtierte. Der 32-Jährige hörte erst auf, als er von Zeugen weggezogen wurde. Bei der Tat trug er Arbeitsschuhe mit Stahlkappen. Nach der Tat soll Nikolay T. ruhigen Schrittes davongegangen sein. Doch die Polizei fand ihn schnell und nahm den Schläger noch in der Nähe der Brücke fest.

Die Verletzungen des ebenfalls angetrunkenen Opfers: eine gebrochene Nase, ein Hämatom an der Stirn, Prellung der Augen und des linken Knies. Nikolay T. gibt beim Prozessauftakt Schläge und Tritte zu, erklärt sein Anwalt Christian Gerber. Aber er habe nicht auf den Kopf eingetreten wie es in der Anklage steht. Der Prozess wird fortgesetzt.

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