Verstöße gegen Infektionsschutz: Polizei sprengt Hochzeit
München - Es sollte der schönste Tag im Leben eines Brautpaares sein, doch in Zeiten der Corona-Pandemie erfordern Hochzeiten eine generalstabsmäßige Planung, viel Flexibilität und vor allem einen genauen Blick in die neueste Infektionsschutzverordnung – noch vor dem entscheidenden Ja-Wort.
Ein türkisches Brautpaar aus München feierte am Samstag in einer Eventlocation in der Heidemannstraße mit Freunden, Familie und Verwandten Hochzeit. Rund 100 Leute waren zu dem Fest eingeladen.
100 Gäste waren 50 zu viel
Vor ein paar Wochen wäre das auch kein Problem gewesen. Doch wegen hoher Infektionszahlen und der erwarteten Omikron-Welle hat die Staatsregierung die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung verschärft.
Sie sieht seit dem 20. Dezember in München vor, dass bei privaten Feiern und Zusammenkünften für Geimpfte und Genesene eine Teilnehmergrenze von 50 Personen in Innenräumen und 200 Personen draußen gilt.
Das hatte das Brautpaar bei der Planung zu seinem Fest allerdings nicht berücksichtigt. Die Polizei rückte am Nachmittag mit mehr als einem Dutzend Streifenwagen an, plus einer Einsatzhundertschaft.
Trotz Kooperation gab es zwei Anzeigen für die Veranstalter
"Die Hochzeitsgesellschaft zeigte sich einsichtig und kooperativ. Außerdem hatten alle die 2G-Regeln eingehalten", so Polizeisprecher Sven Müller. 50 Gäste musste das Fest vorzeitig verlassen. Der Bräutigam (30) und der Wirt bekamen aber trotzdem eine Anzeige.
Eine zweite Hochzeitsfeier in derselben Location, die um 18 Uhr mit deutlich über 50 Gästen beginnen sollte, wurde noch vor dem Start von der Polizei geschrumpft.
Die Beamten kontaktierten den Bräutigam (28). Der musste dann eine entsprechende Zahl Gäste ausladen. Schlag 22 Uhr war das Fest vorüber, dann beginnt die Corona-Sperrstunde.
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