Unterwegs im Münchner Verkehrsmuseum: Gutes von gestern

Der Stadtspaziergänger erkundet dieses Mal das Verkehrsmuseum, was ihn seltsam nostalgisch werden lässt.
Sigi Müller |
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Ein wahres Schlachtschiff - und ein Schluckspecht: der alte Cadillac, Serie 62, "Sedan" von 1959 zieht viele Blicke auf sich.
Sigi Müller 10 Ein wahres Schlachtschiff - und ein Schluckspecht: der alte Cadillac, Serie 62, "Sedan" von 1959 zieht viele Blicke auf sich.
Bloß keine Höhenangst: Diese alte Draisine macht schon was her.
Sigi Müller 10 Bloß keine Höhenangst: Diese alte Draisine macht schon was her.
Nostalgie pur beim Anblick dieser antiken Zapfsäulen.
Sigi Müller 10 Nostalgie pur beim Anblick dieser antiken Zapfsäulen.
Sehenswert: die bayerische Dampflok S 3/6 3634 aus dem Jahr 1912.
Sigi Müller 10 Sehenswert: die bayerische Dampflok S 3/6 3634 aus dem Jahr 1912.
Da geht's rein - ins Verkehrszentrum auf der Schwanthalerhöhe.
Sigi Müller 10 Da geht's rein - ins Verkehrszentrum auf der Schwanthalerhöhe.
Der Blick in einen alten, legendären "Silberpfeil".
Sigi Müller 10 Der Blick in einen alten, legendären "Silberpfeil".
Die Rücklichter am Cadillacflügel - eine wahre Design-Ikone!
Sigi Müller 10 Die Rücklichter am Cadillacflügel - eine wahre Design-Ikone!
Rarität: ein Käfer mit Brezlfenster (1950), das bis 1953 eingebaut wurde.
Sigi Müller 10 Rarität: ein Käfer mit Brezlfenster (1950), das bis 1953 eingebaut wurde.
Sogar ein "echter" Verkehrsschutzmann regelt hier den Verkehr.
Sigi Müller 10 Sogar ein "echter" Verkehrsschutzmann regelt hier den Verkehr.
Schnauze eines BMW 502 von 1963.
Sigi Müller 10 Schnauze eines BMW 502 von 1963.

Schwanthalerhöhe - Autos, Busse, Motorräder, Eisenbahnen, Fahrräder, Hubschrauber, Trambahnen und vieles mehr sind zu sehen, in den drei großen Hallen des Verkehrsmuseums auf der Schwanthalerhöhe. Toll restauriert, zum Teil richtig gut erhaltene Originale.

Ich gehe Richtung Museum. Sachen von früher, von vor langer Zeit anzuschauen, das ist mein Plan. Nur dass mich hin und wieder doch die Vergangenheit einholt. Gleich in der Halle eins, auf der rechten Seite, steht doch glatt ein weißer, schnittiger Ford Capri. Genau so einen hatte damals mein bester Kumpel. Und wir waren die halbstarken Helden der Straße. Jetzt steht er im Museum.

Manta B und Radiorekorder

Sicher war der Capri damals auch nicht neu, aber man sah sie noch oft auf der Straße. Ich fuhr einen Manta B, natürlich auch schon älter und gebraucht, mit Radiorekorder und zwei Boxen auf der Ablage hinter der Rückbank. Super Sound für die Zeit – und nein, ich hatte keine Mantaletten.

Wo ist die Zeit geblieben? Kein Navi, ein Falk-Faltplan musste reichen. Einmal aufgefaltet bekam man ihn eigentlich nie wieder in die ursprüngliche Form zurück, und mit der Zeit bestand er nur noch aus eingerissenen Fragmenten.

Eine Zeitreise durch die mobile Welt

Drinnen im Museum sieht man längst vergangene Markenzeichen auf den Fahrzeugen, schön gestaltete Logos. Ein Schutzmann regelt den Verkehr, der sich nicht bewegt, genausowenig wie der Polizist. Ein VW Käfer mit Brezlfenster, eine Isetta, Kutschen. Eine Zeitreise durch die mobile Welt.

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Mit dem Cadillac durch Amerika cruisen

Ein 62er Cadillac mit Heckflossen vor einer amerikanischen Landschaft mit Tankstelle erinnert mich an den Song von Bruce Springsteen. Natürlich würde ich gerne einmal mit so einem Schlachtschiff durch Amerika cruisen, hin zur Cadillac Ranch.

Bloß eins möchte ich sicher nicht mit diesem Auto: zur Tankstelle – auf Sparsamkeit hin wurden diese Straßenkreuzer nun eben nicht gerade konstruiert. Und müsste man sie heute betanken, wäre ein kleines Vermögen weg.

Die Vorgänger der Bobbycars 

Kinderautos aus Holz und Blech, sozusagen die Vorgänger der Bobbycars findet man, Rennwagen, einen Porsche aus Edelstahl und plötzlich steht man auf einem richtigen Bahnsteig. Zum Schluss gibt's sogar eine Modelleisenbahn. Aber nicht nur Anschauungsobjekte findet man hier, es gibt Verkehrserziehungskurse für Kinder, einen S-Bahn-Simulator, es ist also auch ein interaktives Museum.

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Viel anzuschauen, viel zu lernen und Sachen zu sehen, die gestern erst noch zum Alltagsleben gehörten. Auf dem Platz vor dem Museum ist gerade der Ostermarkt aufgebaut, vielleicht noch eine Fahrt mit dem Karussell und einen Flammkuchen, dann war's ein schöner Tag.

In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller

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  • Der wahre tscharlie am 11.04.2022 16:19 Uhr / Bewertung:

    Tja, da kann man schön in der Vergangenheit schwelgen, als es noch schöne Autos gab. Besonders die Details haben den Fahrzeugen das Besondere gegeben.
    Zwei Freunde von mir, hatten auch einen Ford Capri, die schwärmen heute noch davon.
    Tja, und dann die Boxen hinten auf der Ablage, gut festschrauben, sonst haben sie sich im Laufe der Zeit gelockert. Und das Kabel bis nach vorn verlegen grinsen
    Später wurden die Lautsprecher in die Verkleidung der Türen eingebaut und die Bassbox unter die Rückbank, zwecks der Vibration usw. zwinkern War aber Blödsinn, wie wir recht schnell feststellten.

  • Kadoffesalod am 11.04.2022 12:31 Uhr / Bewertung:

    Der Ordnung halber sollte man drauf hinweisen dass das Münchner Verkehrsmuseum kein Münchner Verkehrsmuseum, also kein Museum der Stadt München, sondern eine Abteilung des Deutschen Museums ist und vom Freistaat Bayern, weiter vom Bund und den Ländern, gefördert wird.
    Die Stadt München fördert dabei nichts - im Gegenteil, sie zieht Profit aus dem Deutschen Museum.

  • Witwe Bolte am 11.04.2022 16:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kadoffesalod

    Ähnlich wie die (sehenswerte) Flugwerft Schleissheim.
    Ist auch eine Außenstelle vom Deutschen Museum, weil die inzwischen nicht mehr viele freie Ausstellungsflächen haben.

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