Unterwegs im Münchner Verkehrsmuseum: Gutes von gestern
Schwanthalerhöhe - Autos, Busse, Motorräder, Eisenbahnen, Fahrräder, Hubschrauber, Trambahnen und vieles mehr sind zu sehen, in den drei großen Hallen des Verkehrsmuseums auf der Schwanthalerhöhe. Toll restauriert, zum Teil richtig gut erhaltene Originale.
Ich gehe Richtung Museum. Sachen von früher, von vor langer Zeit anzuschauen, das ist mein Plan. Nur dass mich hin und wieder doch die Vergangenheit einholt. Gleich in der Halle eins, auf der rechten Seite, steht doch glatt ein weißer, schnittiger Ford Capri. Genau so einen hatte damals mein bester Kumpel. Und wir waren die halbstarken Helden der Straße. Jetzt steht er im Museum.
Manta B und Radiorekorder
Sicher war der Capri damals auch nicht neu, aber man sah sie noch oft auf der Straße. Ich fuhr einen Manta B, natürlich auch schon älter und gebraucht, mit Radiorekorder und zwei Boxen auf der Ablage hinter der Rückbank. Super Sound für die Zeit – und nein, ich hatte keine Mantaletten.
Wo ist die Zeit geblieben? Kein Navi, ein Falk-Faltplan musste reichen. Einmal aufgefaltet bekam man ihn eigentlich nie wieder in die ursprüngliche Form zurück, und mit der Zeit bestand er nur noch aus eingerissenen Fragmenten.
Eine Zeitreise durch die mobile Welt
Drinnen im Museum sieht man längst vergangene Markenzeichen auf den Fahrzeugen, schön gestaltete Logos. Ein Schutzmann regelt den Verkehr, der sich nicht bewegt, genausowenig wie der Polizist. Ein VW Käfer mit Brezlfenster, eine Isetta, Kutschen. Eine Zeitreise durch die mobile Welt.
Mit dem Cadillac durch Amerika cruisen
Ein 62er Cadillac mit Heckflossen vor einer amerikanischen Landschaft mit Tankstelle erinnert mich an den Song von Bruce Springsteen. Natürlich würde ich gerne einmal mit so einem Schlachtschiff durch Amerika cruisen, hin zur Cadillac Ranch.
Bloß eins möchte ich sicher nicht mit diesem Auto: zur Tankstelle – auf Sparsamkeit hin wurden diese Straßenkreuzer nun eben nicht gerade konstruiert. Und müsste man sie heute betanken, wäre ein kleines Vermögen weg.
Die Vorgänger der Bobbycars
Kinderautos aus Holz und Blech, sozusagen die Vorgänger der Bobbycars findet man, Rennwagen, einen Porsche aus Edelstahl und plötzlich steht man auf einem richtigen Bahnsteig. Zum Schluss gibt's sogar eine Modelleisenbahn. Aber nicht nur Anschauungsobjekte findet man hier, es gibt Verkehrserziehungskurse für Kinder, einen S-Bahn-Simulator, es ist also auch ein interaktives Museum.
Viel anzuschauen, viel zu lernen und Sachen zu sehen, die gestern erst noch zum Alltagsleben gehörten. Auf dem Platz vor dem Museum ist gerade der Ostermarkt aufgebaut, vielleicht noch eine Fahrt mit dem Karussell und einen Flammkuchen, dann war's ein schöner Tag.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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