Unfall bei illegalem Autorennen: Das sind die Strafen

München - Immer wieder hakt die Richterin nach. Wie es zu dem verbotenen Kfz-Rennen im Richard-Strauss-Tunnel am Leuchtenbergring kommen konnte, will sie wissen.
Und die ausweichenden Antworten der beiden jungen Männer auf der Anklagebank befriedigen sie da nur wenig. Es habe keine Verabredung gegeben, sagen beide. "Es war Blödsinn. Das hat sich so hochgeschaukelt", versucht einer der beiden einen Erklärungsversuch.
Verbotenes Autorennen mit über 150 km/h in der Spitze
Das war geschehen: Am 5. August des vergangenen Jahres hatten sich die beiden Freunde aus Grundschulzeiten gegen Mitternacht an einer Tankstelle am Innsbrucker Ring getroffen. Da alle nach Hause wollten, wurden die beiden Begleiterinnen für die Fahrt nach Haar auf die Wagen, einen BMW 523 und einen VW Jetta, verteilt.
An einer Ampel starteten die beiden ihr illegales Autorennen. Die Staatsanwaltschaft hat eine Höchstgeschwindigkeit von über 150 Stundenkilometern für den BMW ermittelt, der Jetta dahinter war mit knapp 140 Stundenkilometern auch nicht viel langsamer.
Erlaubt ist an der Stelle gerade einmal Tempo 60. Aus gutem Grund: Der BMW-Fahrer verlor in einer Linkskurve die Kontrolle über das Auto, übersteuerte und rauschte dann gegen eine Tunnelmauer. Der Schaden: 2.000 Euro. Der nachfolgende Freund konnte rechtzeitig bremsen. Verletzt wurde niemand.
Illegales Autorennen: BMW-Fahrer "geschockt"
Er sei selber geschockt gewesen, gibt der BMW-Fahrer im Prozess an und verspricht, so etwas nie wieder zu tun. Schon deshalb nicht, weil er einen vierjährigen Sohn habe. Dass sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Beifahrerinnen sowie von anderen riskiert haben, scheinen die "Rennfahrer" im Prozess jedenfalls begriffen zu haben.
Die Richterin belässt es am Ende bei Geldstrafen von 90 mal 15 Euro (1.350 Euro), beziehungsweise 100 mal 10 Euro (1.000 Euro). Beiden wird der Führerschein entzogen. Einmal für zwölf, beim Unfallfahrer sogar für 14 Monate.
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