Unbezahlte Überstunden: Münchner Zoll kontrolliert Post-, Paket- und Expressdienstleister

Die Mitarbeiter des Münchner Zolls haben Post-, Paket- und Expressdienstleister überprüft. Das Ergebnis ist besorgniserregend.
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98 Zöllnerinnen und Zöllnern waren bei den Kontrollen im Einsatz (Symbolbild).
98 Zöllnerinnen und Zöllnern waren bei den Kontrollen im Einsatz (Symbolbild). © Zoll

München - Am Dienstag hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts München 241 Arbeitgeber aus dem Bereich Post-, Paket- und Expressdienstleister kontrolliert.

Während der Überprüfung wurden auch die Fahrer befragt, hier kam es immer wieder zu problematischen Aussagen: Ein Fahrer muss vor Beginn der "offiziellen" Arbeitszeit jeden Tag noch weitere Hilfsarbeiten machen, wie etwa das Beladen und auch das Säubern des Fahrzeugs. Das macht jeden Tag ungefähr eine halbe Stunde aus, wodurch der Fahrer pro Woche an die 2,5 Stunden unbezahlt arbeitet.

Paketboten: Unbezahlte Überstunden und Lohnsplitting

Marie Müller, Sprecherin des Hauptzollamts München, erklärt: "Solche Dinge hören wir leider öfters, dass bei der Arbeitszeitaufschreibung 'kreativ' gearbeitet wird. Die Arbeitgeber unterlaufen damit den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn, der seit dem 1. Januar 2021 in der Branche der Post-, Paket- und Expressdienstleister bei 9,50 Euro/ Stunde liegt. Und wer möchte schon für umsonst seine Arbeitszeit verrichten?"

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Ein weiteres häufiges Problem, welches der Zoll bei der Prüfung festgestellt hat, ist "Lohnsplitting": Bei dieser Form der Hinterziehung verkürzt der Arbeitgeber Beiträge zur Sozialversicherung, indem er die Arbeitszeit eines Arbeitnehmers, der tatsächlich nur einer Beschäftigung nachgeht, auf mehrere Beschäftigungen aufteilt. Oftmals erfolgt die Aufteilung auf eine Haupt- und eine Nebenbeschäftigung.

Geprüft wurden bei der Kontrolle unter anderem die Einhaltung der Bestimmungen nach dem Mindestlohngesetz, sozialversicherungsrechtlichen Meldepflichten, Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen, Scheinselbstständigkeit, Ausländerbeschäftigung und Leistungsbetrug.

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13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • bavarese am 27.04.2021 04:27 Uhr / Bewertung:

    Und die Uber Fahrer nicht vergessen da würden sich Kontrollen rentieren

  • SL am 02.04.2021 11:02 Uhr / Bewertung:

    Der Zoll prüft auch die Abführung von Sozialversicherungbeiträgen. Dann sollten die Beamten dort gleich mal bei sich selbst anfangen und endlich auch Sozialversicherungsbeiträge abführen. Anstatt dessen fette Pensionen rein steuerfinanziert

  • Der wahre tscharlie am 02.04.2021 13:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Dir ist aber schon der Unterschied zw. dem Pensionen- und Rentensystem bekannt?

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