Versteckspiel beendet: Der Rassist ist gefasst

Der Mann, der den farbigen Pfarrer aus Zorneding mehrfach mit dem Tod bedroht hat und dann vor zwei Tagen nicht zum Prozess gegen ihn erschienen ist, wurde geschnappt. Noch ist aber nicht klar, ob der 74-Jährige wirklich in Haft muss.
von  az
Das Amtsgericht in Zorneding. Hier erschien der 74-Jährige am Dienstag nicht zum Prozess.
Das Amtsgericht in Zorneding. Hier erschien der 74-Jährige am Dienstag nicht zum Prozess. © dpa

Der Mann, der den farbigen Pfarrer aus Zorneding mehrfach mit dem Tod bedroht hat und dann vor zwei Tagen nicht zum Prozess gegen ihn erschienen ist, wurde geschnappt. Noch ist aber nicht klar, ob der 74-Jährige wirklich in Haft muss.

Zorneding - Der wegen Morddrohungen gegen den dunkelhäutigen Ex-Pfarrer von Zorneding angeklagte Rassist ist nach mehreren Tagen Versteckspiel festgenommen worden. Der 74-Jährige sollte noch am Donnerstag der zuständigen Richterin am Amtsgericht Ebersberg vorgeführt werden, sagte Vizedirektor Markus Nikol. Der Mann war am Dienstag unentschuldigt nicht zum Prozess erschienen. Daraufhin hatte die Richterin Haftbefehl erlassen.

Der Mann aus München muss sich wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung verantworten. Er soll dem aus dem Kongo stammenden Geistlichen zwischen November 2015 und März 2016 mindestens zwei Schreiben mit Morddrohungen geschickt haben. Er ist schon mehrfach wegen Volksverhetzung in Erscheinung getreten.

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Der Gerichtssprecher schloss nicht aus, dass der Haftbefehl gegen den 74-Jährigen unter Auflagen außer Vollzug gesetzt wird. Die rassistische Hetze gegen den katholischen Priester Olivier Ndjimbi-Tshiende aus der Pfarrei nahe München hatte bis ins Ausland hohe Wellen geschlagen. Der 67-Jährige trat daraufhin als Pfarrer zurück und forscht nun an der Katholischen Universität in Eichstätt.

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