Zornedinger Ex-Pfarrer hält an CSU-Kritik fest

Der nach rassistischen Morddrohungen zurückgetretene Pfarrer von Zorneding hält seine Kritik an ausländerfeindlichen Äußerungen aus der CSU aufrecht.
az/dpa |
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Der zurückgetretene Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende.
dpa Der zurückgetretene Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende.

Zorneding - "Ich habe die Wahrheit, den Frieden, die Gerechtigkeit verteidigt", sagte der aus dem Kongo stammende Priester Olivier Ndjimbi-Tshiende der "SZ". Der Geistliche hatte die Bemerkung der örtlichen CSU-Chefin Sylvia Boher verurteilt, Bayern werde von Flüchtlingen überrannt.

Zu Äußerungen von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, einen ministrierenden senegalesischen Flüchtling könne man kaum mehr abschieben, sagte der 67-Jährige: "Mein Gott, es gibt so viele solcher Sätze an den Stammtischen. Aber gerade wer ein Amt führt, muss unbedingt vorsichtig mit dem sein, was er sagt, und sich der Folgen bewusst sein."

Zornedinger Pfarrer kommt nicht wieder: "Er ist weg!"

Außerdem bekannte Ndjimbi-Tshiende, dass die Drohungen gegen ihn konkreter waren als bisher bekannt. "Wir kennen das Kennzeichen deines Autos, wir wissen, wo du wohnst, wir wissen auch, wohin du gehst, kennen deine Wege", habe es in einem Schreiben geheißen.

Angeklagter Rassist untergetaucht?

Am Dienstag stand ein Münchner Rentner wegen dieser Drohungen vor Gericht. Der 74-Jährige erschien allerdings nicht – die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl.

Der wegen Morddrohungen gegen den dunkelhäutigen Pfarrer von Zorneding angeklagte Rassist ist womöglich untergetaucht. Auch am Tag nach seinem unerlaubten Fernbleiben vom Prozess hat die Polizei keine Spur von dem 74-Jährigen, wie der Vizedirektor des Amtsgerichts Ebersberg, Markus Nikol, am Mittwoch sagte.

Nachdem der Angeklagte am Dienstag nicht zum Prozess erschienen war, erließ Richterin Vera Hörauf Haftbefehl gegen ihn. Aber auch in seiner Münchner Wohnung war er nicht anzutreffen, so dass die Fahndung nach ihm eingeleitet wurde.

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