Vergewaltigung in Erding: Angeklagter schweigt vor Gericht

Landshut - Die Tat ist grausam, die Frau danach brutal zugerichtet. Es passiert im September 2016: Laut Anklage sitzen Murat A. und sein späteres Opfer nachts auf einer Bank am Fehlbach in Erding, unterhalten sich. Unvermittelt schlägt A. ein- bis zweimal mit einer Bierflasche auf den Hinterkopf der Frau.
Es folgt ein Gerangel; die Frau wehrt sich heftig, aber vergeblich: A. schlägt sie massiv, dringt ungeschützt in sie. Dann zwingt er die Verletzte auf die Knie und führt seinen Penis in ihren Mund ein – woraufhin die Frau zubeißt. Wutentbrannt würgt A. die Frau, tritt ihr gegen Oberkörper und in das Gesicht.
Angeklagter: Habe noch nie jemandem weh getan
Nur weil sich die 40-Jährige irgendwann tot stellt, lässt er von ihr ab. Das nutzt die Verletzte um durch den Fehlbach zu fliehen. Dort sucht sie Hilfe bei Anwohnern, die Polizei und Rettung alarmieren. Während das alles am Dienstag beim Prozessauftakt in Landshut vorgelesen wird, wirkt Murat A. (24) angespannt. Es geht um versuchten Totschlag und Vergewaltigung. A. will eine Zigarette rauchen, der Richter verweigert eine Pause.
Stattdessen ruft er den psychiatrischen Sachverständigen auf. Doch A. konnte dem weder erklären, warum er keine Ausbildung absolviert hat, noch, wie es zu seinen Jugendstrafen kam. Zu der vorgeworfenen Tat wollte er sich nicht äußern. Nur so viel: Er habe noch nie jemandem weh getan oder jemanden vergewaltigt. Er gehe daher davon aus, bald aus dem Gefängnis entlassen zu werden.
Der Lebensgefährte der 40-jährigen sagt, seine Partnerin sei immer noch in psychotherapeutischer Behandlung, könne nicht alleine sein. Auf ihre Leberwerte angesprochen, die laut Vorsitzendem Richter Markus Kring "doch für Alkoholismus sprechen", sagt der 42-Jährige, mehr als drei, vier Bier am Tag habe seine Freundin nicht getrunken. Heute müsse er mehr auf sie achten: "Jetzt trinkt sie mehr, um das Ganze zu verarbeiten."
Der Prozess wird am 11. Mai fortgesetzt.
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