Radarfalle wird zur Goldgrube: So viel Geld macht Kirchseeon mit einem Blitzer

Vor rund einem Jahr machte ein Blitzer in Kirchseeon bei München bundesweit Schlagzeilen, weil er der Gemeinde innerhalb weniger Tage 100.000 Euro einbrachte. Das war längst nicht alles, wie neue Zahlen zeigen.
AZ/dpa |
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Mehr als eine Million Euro hat die Gemeinde mit dem Blitzer verdient.
Mehr als eine Million Euro hat die Gemeinde mit dem Blitzer verdient. © Deutsche Presse-Agentur

Kirchseeon - Die Marktgemeinde Kirchseeon hat mit einem Blitzer in einem Jahr mehr als eine Million Euro verdient. Die Einnahmen sollen in den Haushalt fließen und "dringend notwendigen Maßnahmen" zugutekommen, wie Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) mitteilte. Das derzeit aus Kostengründen geschlossene Hallenbad müsse saniert werden, ebenso die Grundschule im Ortsteil Eglharting. 

Radarfalle an der Ortsausfahrt Richtung Ebersberg wird zur Goldgrube

Seitdem der Blitzer vor einem Jahr hinter einem Kindergarten aufgestellt wurde, registrierte die Gemeinde im Landkreis Ebersberg dort insgesamt 34.500 Verstöße gegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Der Großteil – 23.676 Fahrzeuge – waren zwischen sechs und zehn km/h über dem Limit, 26 Autofahrer waren zwischen 51 und 60 Stundenkilometer zu schnell – und 13 sogar noch schneller. 

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Die Radarfalle an der Ortsausfahrt Richtung Ebersberg hatte vor rund einem Jahr bundesweit Schlagzeilen gemacht, weil dort allein zwischen kurz vor Weihnachten und Silvester 2023 mehr als 3000 Raser fotografiert wurden und die Gemeinde damit in wenigen Tagen rekordverdächtige 100.000 Euro einnahm. Um zu verdeutlichen, was die Millionensumme nun für den kleinen Ort bedeutet: Für 2023 setzte die Gemeinde einen Gesamtverwaltungshaushalt von gerade einmal 24,3 Millionen Euro fest.

Im Januar gab es mehr als 4000 Verstöße 

Durchschnittlich fuhren im vergangenen Jahr im Schnitt knapp 16.000 Fahrzeuge pro Tag auf der Strecke, wie die Gemeinde mitteilte. Und der Blitzer wirkt den Angaben zufolge, denn ein positiver Trend zeichne sich ab. Waren es im Januar noch mehr als 4000 Verstöße pro Monat, sank die Zahl bis Dezember 2024 auf 2400. 

"Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache", sagte Paeplow. "Durch die Blitzeranlage hat sich die Situation bereits deutlich verbessert, aber die hohe Zahl an Verstößen zeigt, dass wir noch nicht am Ziel sind."

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28 Kommentare
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  • Wickie712 am 21.01.2025 21:57 Uhr / Bewertung:

    an die Rgelen halten und man zahlt nix. Einfacher Trick, ist sogar ein Lifehack

  • 30 in Bayern am 21.01.2025 16:44 Uhr / Bewertung:

    Weil hier viele Kommentatoren von Abzocke, Schandtaten oder Unverschämtheit sprechen - wer sein Tempo an das vorgegeben Tempolimit anpasst, zahlt auch nichts. Eine recht simple Sache und eigentlich sollte das auch eine Selbstverständlichkeit sein.
    Ich würde wirklich gern verstehen, wann sich diese "für mich muss das aber schon gehen, weil ich es für richtig halte"-Mentalität so verfestigt hat.

  • Analyst am 21.01.2025 17:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 30 in Bayern

    Seh ich ebenso,seit ich im Jahr 2015 in der Schweiz mit 98,statt 80, geblitzt wurde und incl. Gebühren 830 Franken bezahlen musste,fahre ich nach den Geschwindigkeits Schildern und siehe da nichts mehr mit diesen unnötigen Dingern.

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