Personalmangel am Starnberger See: Fahrplan der Seenschifffahrt hat Lücken

Und wieder heißt es: "Eingeschränkter Fahrplan auf dem Starnberger See." Diesmal bereitet ein akuter Personalmangel Probleme.
von  Niclas Vaccalluzzo
Auch sie verursachten zuletzt Schwierigkeiten: die MS Bernried und die EMS Berg auf dem Starnberger See.
Auch sie verursachten zuletzt Schwierigkeiten: die MS Bernried und die EMS Berg auf dem Starnberger See. © imago

Starnberg - Es hört einfach nicht auf mit der Unglücksserie für die Bayerische Seenschifffahrt auf dem Starnberger See. Nachdem in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Schiffe ausgefallen sind, fehlen nun die Kapitäne. Die Folge: ein eingeschränkter Fahrplan voraussichtlich bis 10. Juli.

"Schiffsführer gibt es nicht gerade wie Sand am Meer"

Ein ungewöhnlich hoher Krankheitsstand sorge für den derzeitigen Mangel an Schiffsführern, sagt Marcus Weisbecker, Prokurist der Bayerischen Seenschifffahrt, der AZ.

Hinzu komme auch ein genereller Personalmangel: "Wie überall haben auch wir einen Fachkräftemangel und suchen händeringend Mitarbeiter", sagt Weisbecker, "Schiffsführer gibt es nicht gerade wie Sand am Meer." Warum das so ist, kann er aber nicht verstehen: "Gibt es denn etwas Schöneres, als auf einem Schiff über die Seen zu fahren?" Allerdings fehle es auch in der Verwaltung an Mitarbeitern, und Elektriker werden ebenfalls händeringend gesucht.

MS Bernried nach Elektroschaden wieder im Einsatz

Immerhin: Die MS Bernried, die zuletzt mit einem Elektroschaden im Hafen bleiben musste, fährt wieder. Und auch die anderen Schiffe seien derzeit ohne Probleme unterwegs.

Marcus Weisbecker zeigt sich daher optimistisch: "Im Grunde genommen sieht es momentan danach aus, dass wir unsere Pechsträhne bis zu den Sommerferien überwunden haben." Er hoffe zudem, dass bald zum regulären Fahrplan zurückgekehrt werden kann.

Der Fall reiht sich in eine Serie von Problemen ein. Erst vor einer Woche sorgte der Elektroschaden an der MS Bernried für Einschränkungen im Fahrplan. Dabei wurde die Elektronik der MS Bernried erst vorletzten Winter erneuert. Auch die MS Starnberg, die kürzlich einen Kupplungsschaden hatte, sei zuvor generalüberholt worden. Vor der Bernried und der Starnberg sorgte die auf Grund gelaufene EMS Berg für Ärger, und auch die MS Seeshaupt wollte zwischenzeitlich nicht mehr.

Königssee, Ammersee und Tegernsee: Schifffahrt läuft planmäßig

Die Bayerische Seenschifffahrt betreibt auch die Personenschifffahrt auf dem Königssee, Ammersee und Tegernsee – hier laufe aber alles nach Plan. Man habe zwar auch dort zu wenig Personal, aber derzeit nicht so viele Ausfälle wie am Starnberger See. Der Ersatzfahrplan kann auf der Internetseite der Bayerischen Seenschifffahrt eingesehen werden.

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