Nach Doppelmord in Eching am Ammersee: Ex-Freund kommt vor Gericht
Augsburg - Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die 36 Jahre alte Mutter und das siebenjährige Kind im vergangenen August in Eching am Ammersee erwürgt zu haben (AZ berichtete). Sein Motiv soll Eifersucht gewesen sein - die Frau soll einen neuen Freund gehabt haben. Nach dem Mord soll sich der Mann mit einem Messer selbst Schnitte und Stiche zugefügt haben - offenbar wollte er Selbstmord begehen.
Beschuldigter legte bereits Geständnis ab
Die Opfer, Anna V. (36) und ihr Sohn (7) hatten rund ein Jahr in einem Mehrfamilienhaus in der Stegenerstraße in Eching gewohnt, bis sie dort ermordet worden sind. Der Vater des Buben, der Franzose Alain A. (49), hat nach seiner Festnahme ein Geständnis abgelegt.
Anna V. und Alain A. hatten sich vor zehn Jahren in Südfrankreich bei der Arbeit kennengelernt und ineinander verliebt. Beide sind Journalisten. Doch dann trennte sich das Paar. Anna V. (36) kehrte vergangenes Jahr mit ihrem Sohn (7) zurück nach Deutschland. Sie zog nach Eching und begann einen Job bei einer PR-Firma.
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Das Paar blieb in Verbindung. Anfang August kam Alain A. extra aus Südfrankreich nach Eching, um seinen Sohn zu besuchen. Dann eskalierte offenbar der Konflikt. Alain A. tötete seine Ex-Partnerin und seinen Sohn. Offenbar hat er sie erdrosselt oder erwürgt. Weil Anna V. nicht zur Arbeit kam, verständigte eine Kollegin die Polizei.
Als die Beamten das Haus in der Stegenerstraße betreten wollten, lief ihnen Alain A. blutend direkt in die Arme. Er wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht.
Prozess ist am Landgericht Augsburg
Der Prozess gegen den Franzosen beginnt am Dienstag, 14. März, vor dem Landgericht Augsburg. Es werden zahlreiche Zeugen und Sachverständige gehört. Das Urteil könnte nach fünf Verhandlungstagen am 23. März verkündet werden.
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