Mordversuch in Hallbergmoos bei Aktenzeichen XY: Das sagt die Polizei

Nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwoch ging ein Hinweis zum versuchten Mord an einer jungen Frau in Hallbergmoos ein, der den konkreten Namen des möglichen Täters nannte. Die AZ fragte bei der Polizei nach.
von  AZ/ms
Versuchter Mord in Hallbergmoos: Weil die Ermittler auch rund fünf Monate nach der Tat keine konkrete Spur haben, wurde der Fall bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt.
Versuchter Mord in Hallbergmoos: Weil die Ermittler auch rund fünf Monate nach der Tat keine konkrete Spur haben, wurde der Fall bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt. © dpa/AZ

Nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwoch gingen viele Hinweise zum versuchten Mord an einer jungen Frau in Hallbergmoos ein. Die AZ fragte die Polizei nach den Ergebnissen.

München - Am Mittwochabend wurde ein Kriminalfall aus Hallbergmoos in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY.. vorgestellt". Am Ende der Ausstrahlung stand fest: Es gibt konkrete Hinweise bezüglich der Identität des Tatverdächtigen.

Während der Sendung ergaben sich mögliche neue Spuren: "Rund 60 Hinweise sind eingegangen", sagte ein Polizeisprecher der AZ auf Anfrage. Einige der Anrufer nannten sogar konkrete Namen von Menschen, die dem gezeigten Phantombild ähnlich sehen.

Die Beamten sortieren nun alle Tipps und gehen diesen nach. Die genannten Namen werden zuerst mit einer Datenbank abgeglichen. "Der nächste Schritt ist, zu prüfen: Kann derjenige überhaupt etwas damit zu tun haben?", so der Polizeisprecher. Bislang lässt der Erfolg noch auf sich warten - weitergehende Erkenntnisse hat die Polizei noch nicht gewonnen.

Der Fall

24. Juli 2016, Karlstraße in Hallbergmoos, einer Gemeinde nördlich von München: Ein Zimmermädchen aus der Slowakei wird um 8 Uhr morgens auf offener Straße von einem unbekannten Mann brutal niedergeschlagen. Der Täter drischt mehrmals mit einem faustgroßen und rund ein Kilo schweren Stein auf die 33-Jährige ein. Vor ihrer Arbeitsstelle bleibt sie mit schwersten Kopfverletzungen am Boden liegen – der Mann flüchtet über die Maximilian- und Ludwigstraße, als ihn eine Anwohnerin von ihrem Balkon aus anschreit.

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Ermittler hoffen auf Hinweise

Auch rund fünf Monate nach der schrecklichen Tat haben die Ermittler keine heiße Spur – deswegen wurde der Fall bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt. Die Ermittler der Kripo Erding erhofften sich so, Hinweise von Zuschauern zu erhalten.

Den Ermittlern zufolge war der Mann betrunken, möglicherweise stand er zudem unter Drogen. Laut Christian Honser von der Kripo Erding ist es gut möglich, dass der Mann vor der Bluttat in München beim Feiern war und danach in die wenige Kilometer nördlich gelegene Gemeinde fuhr. Jedoch macht der Ermittler klar, dass dies gleichzeitig nicht heißen muss, dass der Täter auch Münchner ist oder gebürtig aus München stammt.

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Bevor er auf die junge Frau einschlug, traf er bereits eine ihrer Kolleginnen. Dieser sagt er, dass er "eine Freundin" oder "seine Freundin" suche. Die junge Slowakin hatte den Mann noch nie zuvor gesehen – ein mögliches Motiv ist nicht ersichtlich.

Die Kripo ermittelt im Fall eines versuchten Tötungsdeliktes. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wird eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Kripo Erding – die Ermittler sind unter der Telefonnummer 08122 - 96 80 zu erreichen.

Täterbeschreibung


Dieses Phantombild veröffentlichten die Erdinger Ermittler bei "Aktenzeichen XY". Foto: AZ

Der Tatverdächtige kann wie folgt beschrieben werden: Männlich, ca. 180 cm groß, schlank, ca. 30 Jahre alt, europäisches Erscheinungsbild, dunkelblonde kurzgeschnittene seitlich hochrasierte Haare, kein Bart, keine Brille. Er trug zur Tatzeit eine blaue lange Jeanshose mit querverlaufenden Rissen, dazu ein graues Langarmshirt mit grauen Schuhen von Adidas.

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