Missbrauchsvorwürfe gegen Starnberger Polizisten: Mehr Opfer identifiziert

Ein Starnberger Polizeibeamter sitzt wegen des Verdachts auf zwei Sexualstraftaten in Untersuchungshaft. Nun sollen weitere Opfer identifiziert worden sein.
AZ/dpa |
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München – In einem Missbrauchsfall bei der Polizei weiten sich die Ermittlungen aus. Ein Polizist aus dem Münchner Umland sitzt wegen des Verdachts von zunächst zwei Sexualstraftaten seit knapp zwei Wochen in Untersuchungshaft. "Es haben sich inzwischen mehr Verdachtsmomente ergeben, und die prüfen wir gerade mit der Staatsanwaltschaft München II", sagte ein Sprecher vom Landeskriminalamt (LKA) am Dienstag. "Wir haben mehrere mutmaßliche Opfer identifizieren können, aber wir haben noch nicht mit allen gesprochen."

Zu einem Bericht in der "Süddeutschen Zeitung", nach dem der Mann knapp 20 Jahre bei der Starnberger Polizei beschäftigt und längere Zeit auch als Jugendwart bei der Feuerwehr tätig war, äußerte sich der Sprecher nicht.

Der Polizeibeamte war neben der Feuerwehr auch beim Kreisjugendring aktiv. Gegenüber der "SZ" beschrieben der Starnberger Kreisbrandrat Peter Bauch und sein Vorgänger Markus Reichart den Familienvater als "sehr loyal, umgänglich und zuvorkommend". Er sei für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet worden. Am 15. März erging ein Haftbefehl gegen den Polizeibeamten. Tags zuvor wurde er festgenommen.

Praktikant bekam Pornos geschickt

Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen um sexuellen Missbrauch eines Jugendlichen durch eine Anzeige in der zweiten Februarhälfte, die einen Fall von vor wahrscheinlich mehr als 15 Jahren betraf. Fast zeitgleich habe sich laut LKA ein Vater an die Polizei gewandt: Sein Sohn habe während eines Schülerpraktikums bei der Polizei einen Beamten kennengelernt, der dem Sohn nach dem Praktikum pornografische Fotos und Filme geschickt haben soll.

Wenn gegen Polizeibeamte wegen Straftaten im Zusammenhang mit ihrer polizeilichen Tätigkeit ermittelt wird, ist beim LKA das Dezernat 13 - Interne Ermittlungen - zuständig. Im Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wird der Sprecher des Landeskriminalamtes zitiert, es sei nicht auszuschließen, dass sich die Zahl der mutmaßlichen Opfer noch weiter erhöhe.

Lesen Sie auch: Polizei-Skandal in München - 14 Beamte versetzt oder suspendiert

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