Mann tötet Freundin seiner Mutter: Prozessbeginn in München
Ein psychisch kranker Mann soll eine Bekannte seiner Mutter getötet haben, weil diese ihn zu einer Therapie überreden wollte. Nun wird ihm in München der Prozess gemacht.
München - Ihre guten Absichten wurden ihr zum Verhängnis. Die 40-jährige Iris B. (Namen geändert) ist in der Nacht zum 14. Februar 2018 in Gröbenzell umgebracht worden. Mutmaßlich vom psychisch kranken Sohn ihrer Bekannten, den sie in dieser Nacht überreden wollte, sich in stationäre Behandlung zu begeben.
In den Wochen vor der Tat soll der 28-jährige Paul T. eigenmächtig die Artzney zur Behandlung seiner psychischen Krankheit abgesetzt haben. Nachbarn hatten in der Tatnacht verdächtige Beobachtungen an dem Einfamilienhaus gemacht. Die alarmierten Polizisten fanden die leblose Frau und nahmen Paul T., der sich heftig wehrte, noch am Tatort fest.
Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Der 28-Jährige lebte zu diesem Zeitpunkt allein im Haus der Mutter. Beim Prozessbeginn am Montag wird die Öffentlichkeit vorübergehend ausgeschlossen. Paul T. leidet seit mehr als zehn Jahren an einer psychischen Krankheit.
Gericht schließt zu Beginn die Öffentlichkeit aus
Das Gericht beschließt, dass Zuhörer, während der Aussage des Beschuldigten und dem Verlesen seines psychiatrischen Gutachtens, nicht anwesend sein dürfen. Der Grund: Möglicherweise könnten "intime Details" über Paul T. bekanntwerden. Sein Verteidiger sieht zudem wegen des gesundheitlichen Zustands seines Mandanten "erhebliche Schwierigkeiten" bei einer öffentlichen Verhandlung der Vorwürfe.
Weil ihm die Bekannte seiner Mutter in dieser Nacht zu nahe getreten sei, soll der 28-Jährige nach Ansicht der Ermittler die Frau mit bloßen Händen oder einem Handtuch erwürgt oder erdrosselt haben. Es sei Totschlag gewesen. Die Staatsanwaltschaft strebt die dauerhafte Unterbringung des Mannes an, den sie weiter für gefährlich hält. Der Prozess wird fortgesetzt. jot
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