Lebensgefährliche Aktion: Jugendliche surfen auf S-Bahn

Zwei Jugendliche sind in Poing auf eine S-Bahn geklettert und für eine Station auf dem Dach mitgefahren. Beim Herunterklettern stürzte einer der Teenager und verletzte sich dabei.
von  AZ
Die Jugendlichen sind rund zwei Kilometer auf dem Dach der S-Bahn mitgefahren. (Archivbild)
Die Jugendlichen sind rund zwei Kilometer auf dem Dach der S-Bahn mitgefahren. (Archivbild) © imago/STL

Poing/Grub - Lebensgefährliche Aktion im Münchner Umland! Wie die Bundespolizei berichtet, sind zwei 17-Jährige am vergangenen Sonntag auf dem Dach einer S-Bahn mitgefahren.

Teenager fällt mit Kopf auf Bahnsteig

Gegen 15.20 Uhr kletterten die beiden Jugendlichen an der S-Bahnhaltestelle in Poing (Lkr. Ebersberg) auf die S-Bahn und legten sich anschließend ersten Ermittlungen zufolge auf das Dach. So fuhren sie bis zum nächsten Haltepunkt Grub, der etwa zwei Kilometer entfernt ist. Beim Herunterklettern in Grub blieb einer der beiden mit seinem Fuß an einer Kante auf dem Dach hängen und fiel kopfüber auf den Bahnsteig. Dabei verletzte er sich am Kopf, außerdem zog er sich Schürfwunden zu.

Nach dem Unfall verließ der Teenager mit seinem Freund zunächst die Haltestelle, wenig später alarmierte der Begleiter allerdings den Rettungsdienst, da der Verletzte stark blutete. Im Krankenhaus wurden jedoch keine schweren Verletzungen diagnostiziert. Am späten Nachmittag wurde er entlassen und seiner Mutter übergeben.

Beiden ging es um den "Adrenalin-Kick"

Der Jugendliche, der unverletzt blieb, soll sich zuvor intensiv mit dem Thema "S-Bahnsurfen" auseinandergesetzt haben. Er gab an, dass die Strecke nach Internet-Recherchen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten bewusst ausgewählt wurde. Beiden Teenagern sei es bei der lebensgefährlichen Aktion um den "Adrenalin-Kick" gegangen.

Die Jugendlichen bekommen nun eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung, zudem müssen sie mit einem Bußgeld rechnen. Daneben bekommen die 17-Jährigen eine weitere Anzeige, denn beide haben gegen die aktuell geltenden Ausgangsbeschränkungen verstoßen. Durch den gefährlichen Vorfall ist es zu geringen Störungen im S-Bahnbetrieb gekommen. Am Einsatz waren auch mehrere Streifen der Bayerischen Landespolizei sowie ein Helikopter beteiligt.

Der letzte Vorfall dieser Art im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München ereignete sich am 20. Juli 2019. Damals befanden sich zwei Jugendliche auf einer S8, die zwischen Herrsching und Pasing fuhr. Die beiden konnten damals in Neugilching gestoppt werden.

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