Großdemo gegen Aschheimer Riesen-Schlachthof

Aschheim - Auf einer elf Hektar großen Fläche soll in Aschheim ein riesiger Schlachthof entstehen. Das sorgt für Empörung, nicht nur in der oberbayerischen Gemeinde. Am Donnerstag um 16 Uhr möchte Animals United zusammen mit dem Tierschutzverein München e.V. und zahlreichen Gegnern vor dem Aschheimer Rathaus gegen das Bauvorhaben protestieren.
Die Anwohner fürchten durch den Schlachtbetrieb Verkehrs- und Geruchsbelästigung sowie einen Imageverlust für die Gemeinde. Die Interessen der Tierschützer gehen darüber indes hinaus.
"Wir wollen auch einen Denkanstoß für die Bevölkerung geben", erklärt Viktor Gebhart, Mitglied des Vereinsbeirats von Animals United der "Süddeutschen-Zeitung". "Es reicht nicht, nur einen Betrieb in seiner eigenen Region verhindern zu wollen, man muss sich auch selbst bewegen und den Fleischkonsum insgesamt reduzieren oder ganz einstellen."
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Trotzdem wolle man sich solidarisch mit den Aschheimern zeigen. Das Ziel ist immerhin das gleiche. Durch eine Facebook-Gruppe der Aschheimer Schlachthofgegner seien die Tierschützer auf die Baupläne aufmerksam geworden, sagt Gebhart.
1600 Unterschriften gegen Schlachthof
Für ein Bürgerbegehren sammelten Anwohner innerhalb weniger Tage mehr als 1600 Unterschriften. Eine Entscheidung darüber steht am Donnerstagabend an. Der Gemeinderat tagt darüber, ob das eingereichte Bürgerbegehren rechtlich zulässig ist und es tatsächlich zu einem Bürgerentscheid kommt. Zugleich hatten CSU- und SPD-Fraktion den Antrag auf ein Ratsbegehren zum geplanten Schlachthof eingereicht.
Auch wenn der Gemeinderat das Bürgerbegehren ablehnen sollte, wollen sich die Schlachthof-Gegner nicht geschlagen geben. Die Entscheidung würden sie dann rechtlich anfechten, kündigt Sabine Maier, Mitinitiatorin des Begehrens an.
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Wegen der möglichen Abstimmung richtet sich der Fokus, auch beim geplanten Protest am Donnerstag, auf die Anwohner. Denn es helfe wenig, wenn sich Tierschützer aus der ganzen Welt gegen den Schlachthof engagierten. "Am Tag X müssen die Aschheimer und Dornacher zur Abstimmung gehen", sagt Maier.