Garching führt Gemeinschaftsstraße ein

Als erste Kommune im Landkreis führt Garching einen Shared Space ein: Damit soll das Auto als Taktgeber der Straßen verabschiedet werden - zumindest in der Bürgermeister-Hagn-Straße.
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Shared Space in Garching: In der Bürgermeister-Hagn-Straße wird künftig auf Schilder, Ampeln und getrennte Verkehrsräume für Autos, Radfahrer und Fußgänger verzichtet. Foto: Friso Gentsch
dpa Shared Space in Garching: In der Bürgermeister-Hagn-Straße wird künftig auf Schilder, Ampeln und getrennte Verkehrsräume für Autos, Radfahrer und Fußgänger verzichtet. Foto: Friso Gentsch

München/Garching - Nach Aachen, Hamburg und Duisburg hat jetzt auch Garching einen Shared Space: Einen Raum, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Umgesetzt wird dieses Pilotprojekt in der 74 Meter langen Bürgermeister-Hagn-Straße, direkt vor dem Augustinerbräu. Straßenschilder sind hier also bald Geschichte.

Die Grünen sind darüber entsetzt. Denn sie halten einen geteilten Verkehrsraum vor dem künftigen Augustiner-Biergarten für gefährlich und verantwortungslos. "Wir sind nicht generell gegen Shared Space", sagte Stadtrat Werner Landmann, "wir halten nur diese Stelle für denkbar ungeeignet". Immerhin seien zwei Gaststätten in unmittelbarer Nähe.

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Breiter Fußweg mit Bordstein besser?

Auch Garchings dritter Bürgermeister Walter Kratzl (Grüne) übte Kritik an der neuen Verkehrslösung. Er gab zu bedenken, dass die Zahl der Unfälle steigen werde. Denn wie sollen sich Erwachsene und Kinder, die aus dem Biergarten kommen und auf die Straße laufen, gegenüber den Autofahrern verhalten? "Wenn etwas passiert, die Schuld möchte ich nicht auf mich nehmen", so Kratzl.

Er plädiert stattdessen für einen 1,80 Meter breiten Fußweg samt Bordstein, der rund 60.000 Euro kosten soll. Das sei eindeutig die sichere Variante.

Die Fraktion sieht den Vorschlag des Bauausschusses hingegen überwiegend positiv. "Die Idee hat einen gewissen Charme", sagte Jürgen Ascherl, Fraktionschef der CSU. Außerdem würde auch eine Bordsteinkante niemanden davor zurückhalten, auf die Straße zu gehen. Nur das Hinweisschild am Eingang der Zone solle doch auf Deutsch gehalten sein, forderte Ascherl. Daran wird das Projekt wohl nicht scheitern.

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