"Übersterblichkeit": Die Sterbezahlen im Münchner Corona-Jahr

In der Weihnachtswoche 2020 sind so viele Hochbetagte gestorben wie lange nicht - wegen Corona. Das Statistische Amt der Stadt zeigt die "Übersterblichkeit" jetzt in einer Grafik.
Irene Kleber |
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Särge in einem Krematorium.  Corona sorgte zeitweise für eine "Übersterblichkeit".
dpa/Rolf Vennenbernd 3 Särge in einem Krematorium. Corona sorgte zeitweise für eine "Übersterblichkeit".
Grafik 1: Vergleich der Todesfälle in München in den Jahren 2017-2019 (gelbe Linie) mit den Toten im Corona-Jahr 2020 (graue Linie). Vor allem im Herbst ist der Unterschied sichtbar.
Stadt München 3 Grafik 1: Vergleich der Todesfälle in München in den Jahren 2017-2019 (gelbe Linie) mit den Toten im Corona-Jahr 2020 (graue Linie). Vor allem im Herbst ist der Unterschied sichtbar.
Grafik 2: Die Zahl der Beerdigungen auf Münchner Friedhöfen seit Februar 2020. Der Anteil der Corona-Toten pro Monat ist rot markiert - im April, Dezember und Januar ist er erkennbar hoch.
Gesundheitsreferat 3 Grafik 2: Die Zahl der Beerdigungen auf Münchner Friedhöfen seit Februar 2020. Der Anteil der Corona-Toten pro Monat ist rot markiert - im April, Dezember und Januar ist er erkennbar hoch.

München - Vor allem im Dezember letzten Jahres sind deutlich mehr Menschen in München gestorben als in den Jahren zuvor, und zwar pandemiebedingt. Und: Vor allem Männer und Frauen über 80 haben in München Corona nicht überstanden. Die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat das Statistische Amt der Stadt nun im ersten Quartalsheft 2021 grafisch aufbereitet (Grafik 1).

Grafiken: So wirkte sich Corona auf Todesfälle und Beerdigungen in München aus

Die AZ hat zudem im Gesundheitsreferat die Zahl der Beerdigungen seit Beginn des Jahres 2020 abgefragt. Auch hier (Grafik 2) lässt sich ablesen: Im Dezember und Januar ist die Zahl der Münchner, die an oder mit Covid gestorben und auf einem Münchner Friedhof beerdigt worden sind, deutlich höher als in anderen Monaten.

Grafik 1: Vergleich der Todesfälle in München in den Jahren 2017-2019 (gelbe Linie) mit den Toten im Corona-Jahr 2020 (graue Linie). Vor allem im Herbst ist der Unterschied sichtbar.
Grafik 1: Vergleich der Todesfälle in München in den Jahren 2017-2019 (gelbe Linie) mit den Toten im Corona-Jahr 2020 (graue Linie). Vor allem im Herbst ist der Unterschied sichtbar. © Stadt München
Grafik 2: Die Zahl der Beerdigungen auf Münchner Friedhöfen seit Februar 2020. Der Anteil der Corona-Toten pro Monat ist rot markiert - im April, Dezember und Januar ist er erkennbar hoch.
Grafik 2: Die Zahl der Beerdigungen auf Münchner Friedhöfen seit Februar 2020. Der Anteil der Corona-Toten pro Monat ist rot markiert - im April, Dezember und Januar ist er erkennbar hoch. © Gesundheitsreferat

Die gelbe Linie (und die gelbe Bandbreite) in Grafik 1 zeigt die durchschnittlichen Todeszahlen in München in den drei Jahren vor Corona, 2017, 2018 und 2019. Die graue Linie bildet die Zahl der Toten im Corona-Jahr 2020 ab. 

So lässt sich lesen:: Bis zur 13. Kalenderwoche (um den 23. März 2020) war die Zahl der Todesfälle etwa so hoch wie in den drei Jahren davor auch. Danach aber kommt ein starker Anstieg - kurz nach der Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern.

Zwei Wochen später sinkt die Zahl der Verstorbenen wieder auf den Mittelwert der drei Vorjahre, der etwa Mitte Mai wieder erreicht wird.

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Anfang Oktober steigen die Todeszahlen in München

Der nächste Anstieg der Todesfallzahlen ist wieder ab der 41. Kalenderwoche (Anfang Oktober) zu sehen. Zunächst noch langsam. Aber ab Woche 47 (Mitte November, zwei Wochen nach Beginn des "Lockdown light") massiv ansteigend bis Weihnachten. Erst nach den Weihnachtsfeiertagen gehen die Todeszahlen runter.

Gerade im Zeitraum ab Mitte November bis Weihnachten zeige die Grafik eine deutliche "Übersterblichkeit" im Vergleich zu den drei Vorjahren, erläutert das Statistische Amt. Die Kurve ohne Corona-Tote (rote Linie) dagegen bleibt auf dem Niveau der früheren Mittelwerte.

Der größte Anteil der Übersterblichkeit liegt in der Altersgruppe ab 80 Jahren

Münchnerinnen und Münchner bis 59 Jahren sind laut dem Statistischen Amt nicht häufiger gestorben als in den Vorjahren, bei Stadtbewohnern von 60 bis 79 Jahren sei eine "geringfügige Zunahme der Todesfälle gegen Ende des Jahres" aufgetreten.

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"Der größte Anteil der Übersterblichkeit liegt in der Altersgruppe 80 Jahre und älter", heißt es in den Erläuterungen zur Grafik, "in dieser Altersgruppe traten auch die höchsten absoluten Zahlen an Covid-19-Todesfällen auf." Dabei haben die Statistiker auch einkalkuliert, dass die über 80-Jährigen geburtenstärkeren Jahrgängen angehören.

Für Hochbetagte brachte die Weihnachtswoche 2020 überhaupt die höchsten Todeszahlen: 228 über 80-Jährige starben Weihnachten 2020, in den drei Vorjahren waren es in dieser Woche im Mittel nur 136,7 gewesen.

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15 Kommentare
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  • marshal am 21.06.2021 21:29 Uhr / Bewertung:

    FFF Nein Danke, Ludwig aus Bayern und Katzenfliege: ihr solltet euch mal einigen, ob es eine Untersterblichkeit gibt oder ob die "Masken" zu deutlich mehr Todesfällen geführt haben.

  • katzenfliege am 21.06.2021 14:29 Uhr / Bewertung:

    Die "Masken", die Isolation, die nicht wahrgenommenen Arzttermine und die "Impfung" haben bereits und werden zusätzliche Menschenleben kosten.

  • tutwaszursache am 21.06.2021 15:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von katzenfliege

    Die Masken haben auch ohne den Schutz vor Corona Menschenleben gerechnet, indem sie auch die Ausbreitung anderer Krankheiten abgemildert haben.

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