Überdurchschnittlich viele Schulabbrecher in München

München - Der Freistaat Bayern ist bekannt für sein exzellentes Bildungssystem. Im bundesweiten Vergleich ist die Quote der Schulabbrecher mit 4,4 Prozent am geringsten. Aus diesem Grund verwundert der Blick auf die Bilanz in der Landeshauptstadt umso mehr. Denn München fällt aus der Reihe.
160.000 Kinder und Jugendliche gehen in München zur Schule - 6,37 Prozent beenden sie allerdings nicht. Das ist der Höchstwert im Vergleich zum Münchner Umland: In Erding liegt die Abbrecherquote beispielsweise bei 2,69, in in Ebergsberg bei 3,61 und in Starnberg bei 1,81.
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Verbindung zwischen sozialer Herkunft und Bildung
Weshalb in der Großstadt so viele Jugendliche ohne Abschluss die Schule beenden, erklärte das Bayrische Kultusministerium nicht. Das städtische Bildungsreferat begründete in der "Süddeutschen Zeitung", dass in Großstädten soziale Herkunft und Bildungsergebnisse eng zusammenhängen würden.
Wie in anderen großen Städten, würden auch in München mehr sozial schwache Familien und solche mit Migrationshintergrund leben als auf dem Land.
Die Stadt München will der Entwicklung entgegenwirken und ausgewählten Schulen mehr Geld geben. Sofern die Kinder besonders gefördert werden müssten, sollten sie Lernbegleiter bekommen, die den Kinder gezielt helfen würden. Der Stadtrat bewilligte dafür bereits 5,37 Millionen Euro.
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Bayerntrend: Mehr Abiturienten, weniger Abbrecher
In Berufsschulen würden Schulabbrecher in besondere, berufsvorbereitende, Klassen eingeteilt werden.
Gleichzeitig zu der hohen Quote an Schulabbrechern absolvieren in München immer mehr junge Menschen das Abitur. Mehr als die Hälfte aller Viertklässler würde sich für das Gymnasium als weiterführende Schule entscheiden.
Dieser Trend gilt nicht nur für München, sondern den gesamten Freistaat. Wie der Bildungsbericht Bayern 2015 zeigt, steigt die Zahl der Abiturienten, die Zahl der Abbrecher geht zurück. Sie lag 2015 landesweit bei 2,7 Prozent.