Über sieben Milliarden Euro: Schulbauoffensive kommt voran
München - In einer Sitzung des Bildungsausschusses hat der Münchner Stadtrat dem gemeinsamen Bericht des Referats für Bildung und Sport und des Baureferats über die bisherigen Schul- und Kitabauprogramme seine breite Zustimmung ausgedrückt. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, die Schulinfrastruktur an den jährlichen Bevölkerungszuwachs von teils über 20.000 mehr Einwohnern in München anzupassen.
Nur eine effiziente Koordination von Schul- und Kita-Bauprogammen und eine enge Zusammenarbeit des Baureferats, des Referats für Bildung und Sport und von weiteren internen wie externen Partnern könne dem erheblichen Neubau- und Sanierungsbedarf gerecht werden, betont die Stadt.
Größtes kommunales Bildungsbauprogramm Deutschlands
Das gesamte Investitionsvolumen der Programme beträgt 7,25 Milliarden Euro - und ist damit größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland.
Insgesamt sollen mit den 95 Bauprojekten der bisherigen drei Schulbauprogramme rund 55.000 Schulplätze errichtet werden. Davon werden 37.000 Schulplätze neu geschaffen, 18.000 Plätze werden saniert oder ersetzt.
188 Betreuungsgruppen für jüngere Kinder sollen ebenfalls neu auf Schulgrundstücken geschaffen, 181 Sporthalleneinheiten und zwölf Schulschwimmhallen neu gebaut werden.
In den letzten zehn Jahren wurden bereits über 90 Kita-Bauprojekte angestoßen und rund 7.700 Betreuungsplätze für Kindergartenkinder geschafften. Zwei Drittel dieser Maßnahmen sind fertiggestellt.
Zur Überbrückung wurden Pavillions mit Hunderten Klassenräumen geschaffen, in denen über 10.000 Schulkinder und über 1.000 Kindergartenkinder vorübergehend Platz finden.
Mehrere Leuchtturmprojekte für Bildung und Klimaschutz
Der 2019 fertiggestellte Bildungscampus Freiham, der Umbau der ehemaligen Bayernkaserne mit vier Schulneubauten und der Bildungscampus Messestadt Riem nennt die Stadt Leuchtturmprojekte.
Bei neuen Schul- und Kitabauprojekten wird das Anfang 2022 vom Referat für Klima- und Umweltschutz beschlossene Ziel der Klimaneutralität umgesetzt, bei laufenden Planungen konnten die Anforderungen oft noch ganz oder teilweise berücksichtigt werden.
Die Stadt setzt auf mehrere Instrumente, um den Ausbau umzusetzen und zu begleiten: Standardraumprogramme definieren die Flächengrößen und die Raumanordnung von Klassenzimmern je nach Schulart - sowie zusätzliche Räume für Ganztages- und Inklusionsunterricht. Bauprogramme sichern unter anderem eine regelmäßige Berichterstattung. Die Berichte wiederum schaffen einen "kompakten Gesamtüberblick" für den Stadtrat. Beide Programme hätten letztlich die bessere Abstimmung von Entscheidungen und Synergien ermöglicht, so das Zwischenfazit der Stadt.
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