Über Lidl-App: Betrüger prellen Kunden um 100.000 Euro

Sechs Männer sollen bei mehr als 500 Einkäufen Kasse gemacht haben. Sie verwendeten offenbar gestohlene oder gefälschte Daten von Kunden des Discounters. Der Gesamtschaden: rund 100.000 Euro.
Ralph Hub
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Mit Hilfe der App sollen sechs Männer aus München mit Dutzenden gestohlenen oder gefälschten Kundenkonten bei dem Discounter auf fremderLeute Kosten eingekauft haben. Die Polizei geht von rund 500 Fällen aus.
IMAGO/Rüdiger Wölk Mit Hilfe der App sollen sechs Männer aus München mit Dutzenden gestohlenen oder gefälschten Kundenkonten bei dem Discounter auf fremderLeute Kosten eingekauft haben. Die Polizei geht von rund 500 Fällen aus.

München - Der Discounter ist in Sachen Digitalisierung ganz weit vorne mit dabei. Allerdings hat Lidl bei seiner App offenbar ein Problem bei den Sicherheitsvorkehrungen. In München sollen Betrüger über Jahre hinweg Kontodaten von Kunden abgegriffen und damit bezahlt haben.

Lidl: Betrüger greifen Kontodaten von Kunden über App ab

Ein Mitarbeiter einer Münchner Filiale brachte die Polizei auf die Spur der sechs Männer im Alter von 22 bis 25 Jahren. Zwei von ihnen kauften auffallend häufig mit Gutscheinen über 100 Euro ein. Wenig später kamen sie zurück und tauschten die eben erst erstandene Ware gegen Bargeld um. Der Lidl-Angestellte fand merkwürdig, dass auffallend häufig unterschiedliche Kontonummern verwendet wurden.

Die Kripo wurde eingeschaltet, das Kommissariat K 122 zuständig für Cybercrime, begann zu ermitteln.

Fahnder durchsuchten am vergangenen Mittwoch, wie die Polizei gestern mitteilte, die Wohnungen der sechs Verdächtigen. Es handelt sich um Angestellte, einen Produktionsmitarbeiter, einen Kaufmann, einen Schüler und einen Trocknungstechniker. Bei ihnen wurden etwa nagelneue Handys und Laptops sichergestellt. Offenbar kassierten die sechs Verdächtigen seit 2021 bei Lidl ab.

Lidl-Betrug: Polizei geht von über 500 Fällen aus

Die Polizei geht von mindestens 500 Fällen aus. Der Gesamtschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die Männer sollen bei ihren Betrügereien via App gestohlene Kundendaten oder auch erfundene Kundenkonten verwendet haben.

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Mancher Kunde erfuhr von dem Betrug erst, als sich Inkasso-Büros bei ihm meldeten, die Geld für ausstehende Rechnungen anmahnten. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder mit der Lidl-App zu Betrügereien. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnte bereits im Sommer 2021 vor Schwachstellen in dem Bezahlsystem.

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7 Kommentare
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  • Bluto am 06.03.2023 13:07 Uhr / Bewertung:

    Wenn ich das richtig verstehe, wurde Lidl um 100.000€ geprellt und nicht die Kunden, wie in der Überschrift behauptet,?

  • Herr Gamsbichler am 06.03.2023 15:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bluto

    Es wurde auf Kosten anderer Kunden eingekauft, so verstehe ich das.
    Ob nun LIDL den Schaden für die Kunden übernimmt geht aus dem Bericht nicht hervor.

  • Der wahre tscharlie am 06.03.2023 16:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bluto

    Am Ende des Artikels heißt es, dass sich Inkassobüros bei Kunden wg. nicht bezahlter Rechnungen meldeten. Ergo wurden auch Kunden betrogen.

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