Über eine halbe Million: Überstundenrekord bei der Münchner Polizei
München - Die Münchner Polizei hat im vergangenen Jahr insgesamt 563.375 Überstunden angehäuft - das sind so viele wie nie zuvor und 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
Münchner Polizei hat "gigantischen Überstundenberg"
Die Zahlen gehen aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage von Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher (SPD) hervor. Demnach hatte jeder Polizeibeamte in München im Durchschnitt 99 Überstunden auf dem Konto, deutlich mehr als die Kollegen in anderen Landesteilen.

"Die Münchner Polizei schleppt einen gigantischen Überstundenberg vor sich her. Die Arbeitsbelastung unserer Beamten in der Landeshauptstadt ist immens", wird Rinderspacher am Mittwoch in einer Mitteilung zitiert. Es werde "allerhöchste Zeit", dass der Innenminister den Münchner Inspektionen mehr Personalstellen zuweise, fordert der Münchner Abgeordnete.
Konzept zur Stellen-Neuverteilung 2025 sieht 384 Stellen mehr vor als Ende 2019
Der Münchner Polizeiverband habe 2021 mit 37.393 Überstunden so viel Mehrarbeit vergütet - also für insgesamt 885.115 Euro an die Betroffenen ausgezahlt - wie kein anderer bayerischen Polizeiverband.
Im Rahmen des Konzepts zur Stellen-Neuverteilung "Die Bayerische Polizei 2025" soll der Münchner Polizeiverband im Jahr 2025 über knapp 6.000 Stellen verfügen, 384 Stellen mehr als zum 31. Dezember 2019.
Rinderspacher: Innenministerium verspricht seit Jahren Entlastung für die Polizei
Laut Rinderspacher reicht das nicht aus: "Es ist absehbar, dass die Personalsituation bei der Münchner Polizei angespannt bleibt. Die Bevölkerung der Landeshauptstadt wächst rasant - und damit die Aufgabenfülle der Polizei. Dem muss der bayerische Dienstherr Rechnung tragen."
Für die gesamte bayerische Polizei weist die Statistik eine Überstundenzahl von 2.420.092 für 2021 aus. Seit Jahren verspreche das Innenministerium eine Entlastung für die Polizeibeschäftigten, so Rinderspacher.