Über 40.000 Überstunden: GSR-Chefin Zurek weist CSU-Vorwürfe zurück
München - Die 7-Tage-Inzidenz in München erreicht jeden Tag neue Rekordwerte und auch der Ton im Münchner Stadtrat wird zunehmend rauer. So werfen die CSU-Stadträte Manuel Pretzl und Hans Theiss in einer Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) dem Münchner Gesundheitsreferat (GSR) ein unglaubliches Organisationversagen in der Corona-Pandemie vor.
Die Münchner Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) nahm nun in einer Antwort zu den Vorwürfen ihrem Referat gegenüber Stellung. Zurek gab zu verstehen, dass der Landeshauptstadt München eine Liste mit 93 Unterstützungskräften verschiedener Ressorts übermittelt wurde. Diese Personen seien allesamt telefonisch kontaktiert worden, bis zum 8.11. hätten sich jedoch nur drei bereiterklärt, an den Schulungsterminen zum Pandemie-Management am 16.11.2021 und 23.11.2021 teilzunehmen. Dies wurde vom GSR auch an den Freistaat gemeldet.
Vierte Corona-Welle unterschätzt? Zurek weist Vorwurf zurück
Erst am 10. November soll die LHM erfahren haben, dass nun doch aus einem aktualisierten Pool 34 Dienstkräfte abgerufen werden können, welche umgehend für die Schulungstermine eingeplant wurden.
Den Vorwurf, dass Münchner Gesundheitsreferat hätte die drohende vierte Corona-Welle unterschätzt, weist Beatrix Zurek zurück. In dieser hochdynamischen Lage stünde insbesondere die Kontaktnachverfolgung vor großen Herausforderungen und der Arbeitsaufwand sei vielerorts in Bayern kaum mehr zu bewältigen.
Fast 41.000 Überstunden nur im Gesundheitsreferat
So fielen im Jahr 2021 allein im Gesundheitsreferat bis dato ca. 41.000 Überstunden an. Andere Referate unterstützen durch Personal im Rahmen des PEIMAN-Einsatzes (PersonalEInsatzMANagement), insbesondere bei der Kontaktnachverfolgung, da der Dienstbetrieb dennoch weiterläuft, dürften sich auch dort Überstunden in erheblichem Maß angehäuft haben.
Zurek gibt zu verstehen, dass das GSR seit dem 8. November erneut täglich durch 50 Personen der Bundeswehr unterstützt wird und nach Beendigung der Schulungsmaßnahmen noch weitere Dienstkräfte des Freistaats dazustoßen würden. Das derzeitige Meldeaufkommen sei mit Blick auf die Kontaktnachverfolgung weder mit dem städtischen Personal noch mit den hinzugezogenen Kräften zu bewältigen, so die Münchner Gesundheitsreferentin.
Abschließend machte Zurek deutlich, dass alle Positivmeldungen auch rückwirkend erfasst werden und damit auch in die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz einfließen.