Tutzingerin kämpft gegen Lebensmittelverschwendung
Tutzing - Claudia Ruthner ist 50 Jahre alt, stammt aus Tutzing, arbeitet im Gesundheitsamt und hat ein Ziel: Die Verschwendung von Nahrungsmitteln in Deutschland einzuschränken. Aus diesem Grund hat die 50-Jährige vor rund einem Monat eine Petition gestartet, in der sie eine gesetzliche Regelung gegen die Verschwendung von Lebensmitteln fordert. Rund 25.000 Unterschriften hat die Frau bisher gesammelt.
Als Vorbild dient Frankreich. Erst vor kurzem hat die französische Nationalversammlung beschlossen, dass große Supermärkte unverkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Die Märkte müssen nun Nahrungsmittel, die noch zum Verzehr geeignet sind, an Wohlfahrtsorganisationen spenden oder kostenlos als Tierfutter oder für die Landwirtschaft zur Verfügung stellen.
Lesen Sie auch: Damit der Fußball nicht zum Kampfsport wird
18 Millionen Tonnen in den Müll
In Deutschland gibt es ein derartiges Gesetz nicht. Laut einer Studie des WWF kommen in der Bundesrepublik jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Viele Supermärkte sehen unter anderem eine Spende als "zu mühsam", wie Ruthner in ihrer Petition schreibt. Zwar hat die Bundesregierung unter dem Motto "Zu gut für die Tonne" eine Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung gestartet, der Erfolg lässt aber noch auf sich warten. Vor allem private Haushalte werfen aufgrund von Missmanagement viel weg.
Lesen Sie auch: "Radioaktiv!" - Geistig Verwirrter zündet Zapfsäule an
Europaweite Petition
Lebensmittelverschwendung ist jedoch nicht nur ein Problem in Deutschland. Laut dem europäischen Informationszentrum für Lebensmittel werden in Europa jedes Jahr rund 89 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Aus diesem Grund haben sich auch Aktivisten anderer europäischer Länder zusammengeschlossen, um die Verschwendung zu stoppen - darunter auch Claudia Ruthner. Sie verlangen ein europaweites Gesetz, das besagt: "Jeder Supermarkt muss überschüssiges Essen an eine Wohltätigkeitsorganisation seiner Wahl abgeben." Bisher konnten die Verantwortlichen rund 540 000 der Unterschriften sammeln. Benötigt sind eine Millionen.