Damit der Fußball nicht zum Kampfsport wird

Randalierende Hooligans missbrauchen den Fußball als Bühne. Justiz, Polizei und Vereine wollen nun dagegen Vorgehen und setzen dafür auf Kooperation. Vor allem die Fans sollen stärker eingebunden werden.
Ralph Hub |
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Bei einer Podiumsdiskussion des Richterbunds besprachen Experten das Problem der Fan-Krawalle.
ho Bei einer Podiumsdiskussion des Richterbunds besprachen Experten das Problem der Fan-Krawalle.

München - Rund 600 gewaltbereite Fußballfans gibt es nach Schätzungen der Polizei in München. „Sie missbrauchen den Fußball als Bühne“, sagt Polizeivizepräsident Robert Kopp, „mit diesen Personen haben wir ein Problem.“

Eine Lösung muss her, und zwar bald. Das nächste kleine Lokalderby zwischen dem FC Bayern und den Münchner Löwen steht Ende Juli beziehungsweise Anfang August bevor. Ein Viert-Liga-Spiel, bei dem zuletzt im April 1200 Polizisten im Einsatz waren. „Hier geht es um das Sicherheitsgefühl der Bürger“, betonte Kopp anlässlich einer Podiumsdiskussion des Richterbunds am Dienstagabend im Künstlerhaus am Lenbachplatz. Thema: „Kampfsport – von der Fanlust am Krawall“. „Mir hat noch keiner erklären können, warum ein Fan Sturmhaube und Mundschutz braucht“, sagt Rainer Koch, Erster Vizepräsident des DFB und Richter am Oberlandesgericht in München.

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Probleme mit randalierenden Fans haben alle Vereine quer durch alle Ligen. „99,9 Prozent sind absolut friedlich“, betont Thomas Schönig, Richter aus Köln und Vorsitzender der „Arbeitsgruppe Fankultur“. Ärger machen die verbleibenden 0,1 Prozent. Die gilt es auszubremsen. „Hier sind die Vereine gefordert“, sagt Robert Kopp und plädiert für „konsequente Stadionverbote für Straftäter“.

Doch das alleine wird Krawalle nicht verhindern. „Das verlagert sie nur vor die Stadien“, warnt Rechtsanwalt Christoph Schickhardt.

Ein Netzwerk gebildet von Vereinen, Fans, Polizei und Justiz soll helfen. „In München haben wir das Problem, dass die Ultras mit uns nicht reden“, kritisiert Polizeivizepräsident Kopp. Das müsse sich ändern. Friedliche Fans müssten zudem klar auf Abstand zu Gewalttätern gehen.

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