Nach Strafe wegen Hygienemängeln: Chef von Kult-Imbiss Türkitch in München will neues Lokal eröffnen

Kontrolleure hatten in dem Kult-Imbiss Türkitch an der Humboldtstraße in München unter anderem Mäusekot gefunden. Das Gericht erlässt einen Strafbefehl.
John Schneider
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Von der Stadt geschlossen: die Türkitch-Filiale in der Humboldtstraße.
Von der Stadt geschlossen: die Türkitch-Filiale in der Humboldtstraße. © jot

München - Immer wieder bildeten sich vor dem Kult-Imbiss an der Humboldtstraße lange Schlangen. Keine Frage, Köfte, Döner und Falafel von Türkitch sind ein Riesen-Publikumserfolg. Doch die Erfolgsgeschichte hat Risse bekommen. Seit dem vergangenen Sommer ist die Tür zum Imbiss versiegelt. Auf der Tür steht geschrieben: "Diese Räume wurden durch die Landeshauptstadt München – Kreisverwaltungsreferat – geschlossen."

Zum Hintergrund: Kontrolleure des KVR fanden im März 2022 diverse Hygienemängel in dem Imbiss vor (der "Merkur" berichtete zuerst). So soll es unter anderem verschmutzte Kühlschränke gegeben haben. Die Kontrolleure bemängelten Verunreinigungen an der Dunstabzugshaube und der Arbeitsfläche des Imbisses. In einem Lagerraum hätten sich große Mengen an Nagerkot befunden, im Lagerkeller sei ein Mäusebefall festgestellt worden.

Hayri Onbasi sei als Inhaber der Filiale für die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Vorschriften verantwortlich und habe für die Betriebshygiene zu sorgen, so das Gericht. Aus diesem Grund erging ein Strafbefehl wegen "vorsätzlichem Inverkehrbringen von für den Verzehr durch Menschen ungeeigneten Lebensmitteln" gegen ihn. Der Türkitch-Chef musste 3600 Euro Geldstrafe zahlen. Ein zweiter Strafbefehl erging nach einem Kontrolleurbesuch in der Filiale am Bahnhofsplatz. Auch hier fanden die Kontrolleure neben einigen Verunreinigungen erneut Mäusekot im Lagerbereich der Filiale. Die Geldstrafe für den Türkitch-Chef in diesem Fall: 6000 Euro.

Türkitch: Erfolgreicher Kult-Imbiss in München mit Hygienemängeln – Was bedeutet das für die Zukunft?

Doch Hayri Onbasi wehrt sich gegen die Hygienemängel-Vorwürfe. Über seinen Anwalt René-Dirk Hundertmark antwortet der bekannte Gastronom der AZ: "Die Betriebsschließung des Türkitch-Imbiss in der Humboldtstraße erfolgte im Zusammenhang mit gewerberechtlichen Fragen, die als nicht vorrangig mit mangelnder Hygiene in Zusammenhang stehen."

Onbasi hatte vor dem Verwaltungsgericht gegen eine Gewerbeuntersagung durch die Stadt und den Widerruf der ihm erteilten gaststättenrechtlichen Erlaubnis für die Humboldtstraße geklagt – in beiden Fällen wurde die Klage abgewiesen. Ja, es seien "vereinzelt Hygiene-Mängel festgestellt" worden, so Hundertmark, aber er betont für seinen Mandanten: "Etwaige Beanstandungen wurden stets zeitnah behoben." Dass gegen den Strafbefehl nicht Einspruch erhoben wurde, sei einem Versehen geschuldet gewesen.

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Wie soll es jetzt weitergehen für Türkitch? "Die Unternehmensführung der Türkitch-Imbisse Humboldtstraße und Hauptbahnhof wie durch meinen Mandanten bis dato betrieben, wird umstrukturiert", erklärt Hundertmark. Türkitch will aber sogar noch wachsen und unter anderem zusätzliche Betriebsflächen in der Humboldtstraße anmieten, um dort nach einem Umbau den neuen "Adir Türkitch BBQ" zu eröffnen. Was machen derzeit die anderen Türkitch-Filialen? "Die weiteren Türkitch-Filialen in München sind zu den üblichen Betriebszeiten geöffnet", erklärt Hundertmark für seinen Mandanten.

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39 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Nobbse2710 am 16.02.2024 09:18 Uhr / Bewertung:

    Das wissen wir seit dem 13.02., als der Artikel erstmals erschien.
    Das muss man dann nicht mehrmals täglich als neu veröffentlichen
    "16. Februar 2024 - 08:25 Uhr | John Schneider"

  • am 16.02.2024 12:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Nobbse2710

    Was haben Sie denn gegen modernen unabhängigen Qualitätsjournalismus?

  • am 16.02.2024 09:03 Uhr / Bewertung:

    Welcher "Kult" genau wird eigentlich zelebriert in dem "Kult-Imbiss"?

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