Trauriger Rekord: Raser auf A995 mit 212 km/h geblitzt
München - Nachdem das im März 2021 eingeführte Tempolimit von 120 km/h zu Beginn des Jahres aufgehoben wurde, gelten auf der Autobahn 995 zwischen München-Giesing und Autobahnkreuz München-Süd geänderte zulässige Höchstgeschwindigkeiten.
Viertägige Geschwindigkeitsmessung: 225 Fahrer sind Führerschein los
Wie die Autobahndirektion Holzkirchen berichtet, sind jetzt im Rahmen einer viertägigen Geschwindigkeitsmessung zwischen dem Süd-Kreuz und der Einfahrt in den McGraw-Graben jede Menge Raser geblitzt worden: 225 Fahrer müssen ihren Führerschein abgeben, zu erwarten sind Fahrverbote von einem Monat bis zu drei Monaten.
Den traurigen Rekord hält dabei ein Verkehrsteilnehmer, der in der Nacht – dann ist die Geschwindigkeit auf 80 km/h bzw. 60 km/h (Schwerverkehr) beschränkt – mit 212 km/h geblitzt wurde.
Der Raser wird laut Polizei vom Bußgeldkatalog nicht mehr explizit erfasst, weitere Ermittlungen sind erforderlich. Es sei jedoch mindestens die Verdoppelung des Bußgeldsatzes in Höhe von 700 Euro zu erwarten sowie zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
"Der Schwerpunkt der Änderungen liegt in Richtung Süden", teilt die Polizei mit. Der geschwindigkeitsbeschränkte Bereich in Gegenrichtung nach München wurde also nur verkürzt und "trotzdem unter Berücksichtigung der Verkehrsverflechtungen mit dem städtischen Verkehr gegen Autobahnende aufrechterhalten".
A 995: Polizei überwacht "die geänderte Regelungslage"
In den vier Tagen zählte die Polizei in Fahrtrichtung München gut 105.000 Fahrbewegungen und registrierte 1.364 Geschwindigkeitsverstöße, die Anzeigen mit Bußgeldern nach sich ziehen werden: "Wohlgemerkt, alles in einem Streckenabschnitt, der nun schon seit etlichen Jahren unverändert beschildert ist."
Angesichts immer wieder vorgebrachter Beschwerden von Anwohnern und Klagen von Pendlern über Raser sowie eigener Beobachtung habe man sich entschieden, "die geänderte Regelungslage" mit einer teilstationären Geschwindigkeitsmessanlage zu überwachen, so die Polizei.
Die Autobahn GmbH des Bundes hatte in dem besagten Bereich das seit März 2021 geltende 120-km/h-Tempolimit einkassiert, weil "die rechtlichen Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung" hier nicht gegeben seien.
Die damalige bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) aus Unterhaching feierte das als einen "ganz großen Meilenstein". Den lange kämpfenden anliegenden Kommunen und ihren lärmgeplagten Anwohnern wäre eine Reduzierung auf 80 Stundenkilometer lieber gewesen.