Tram bohrt sich in Haus: 500.000 Euro Schaden!
Ein Lieferwagen rammt in der Barer Straße an einer roten Ampel eine voll besetzte Staßenbahn. Die Tram donnert in ein Haus, die Feuerwehr ist stundenlang beschäftigt.
Maxvorstadt - Bis zum Stromabnehmer steckt die Straßenbahn im Eck eines Wohn- und Geschäftshauses. Ein Lieferwagen war mit der Tram am Freitagmittag an der Kreuzung Barer und Gabelsbergerstraße kollidiert, aus den Schienen gesprungen und dann in die Eingangspassage gerauscht.
„Achtung wir stoßen gleich zusammen, alle festhalten“, warnte der Trambahnfahrer geistesgegenwärtig. Viele Fahrgäste in der voll besetzten Trambahn der Linie 27 konnten sich deshalb gerade noch irgendwo festhalten, bevor es auch schon heftig krachte.
„Von links wollte ein Transporter mit voller Geschwindigkeit über die Kreuzung fahren“, berichtet Augenzeuge Alexander Thomas (30). Der Schwiegersohn von Springreiter Alwin Schockemöhle stand mit seinem Mercedes nur wenige Meter davon entfernt.
Vor dem 30-Jährigen Werbefachmann fuhr eine junge Mutter mit ihrer Tochter in einem Smart. Die Tram schoss nur etwa eine Armlänge vor dem Kleinwagen vorbei und bohrte sich dann krachend direkt in das Hauseck.
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Gut zwei Meter schob sich die Tram unter den Hausvorsprung und verfehlte dabei nur ganz knapp eine der tragenden Säulen aus Stahlbeton. „Hätten Leute an der Ampel gestanden, hätte es vermutlich Tote gegeben“, sagt eine Zeugin.
Das linke vordere Eck des Renault Passenger ist komplett zerstört. Der Fahrer des Lieferwagens wurde bei der Kollision im Wrack eingeklemmt und schwer verletzt. Auch zwei Menschen aus der Tram wurden leicht verletzt.
In der gesamten Maxvorstadt kam es zu Staus. Zwischen Kurfürstenplatz und Karolinenplatz war die Strecke der Trambahnlinien 27 und 28 bis zum Nachmittag blockiert.
Die Feuerwehr zog die verunglückte Tram mit Hilfe eines Autokrans aus der Hausfassade und stellte sie anschließend wieder auf die Schienen. Wie die Polizei am Abend informiert, entstand bei dem Unfall ein Sachschaden von insgesamt ca. 500.000 EUR. Um den Unfallbereich wurden mehrere Straßen bis 16.30 Uhr gesperrt.
Ein Statiker begutachtete das Haus und stellte keine Beschädigungen fest, die die Statik beeinträchtigen könnten. Daraufhin zog die Feuerwehr die Tram aus dem Eingangsbereich heraus. Gegen 16.25 Uhr stand sie wieder im Gleis. Sie wird in ein Depot geschleppt.