Trachtendesignerin und PR-Lady streiten vor Gericht

Die Trachtendesignerin Astrid Söll und die PR-Lady Renata Kochta streiten sich um Honorare und Kleidung.
Thilo Schröder |
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München - Der Fall gleicht einer Komödie: Erst wird harmoniert, dann gestritten, dann verlässt die eine das Zimmer, am Ende versammeln sich beide Frauen um einen Laptop, um drei Dirndlmodelle auszusuchen. 5.000 Euro, die erwähnten Dirndl und 75 Prozent der Verhandlungskosten muss die Dirndl-Designerin Astrid Söll an die Modeagentin und frühere Profitennisspielerin Renata Kochta als Gehaltsentschädigung zahlen – darauf haben sich beide Parteien letztlich im Zivilverfahren vor dem Landgericht München I geeinigt.

Dem vorausgegangen war ein längerer Rechtsstreit: Die Beklagte hatte sich ab Januar geweigert, der Klägerin weiter ein vertraglich vereinbartes Gehalt dafür zu zahlen, dass diese ihr ein PR-Konzept für ihre Kollektionen entwarf. Der Vorwurf: Kochta habe ihre "Pflichten nicht erfüllt". Das Angebot Kochtas, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden, habe Söll abgelehnt, so ihr Anwalt. Schließlich klagte die Modeagentin das ihr zustehende Honorar ein.

Richter schlägt Einigung vor

Knapp 7.800 Euro Schadensersatz standen ursprünglich im Raum. Und die, ebenfalls im Vertrag versprochenen, Dirndl für die Modeagentin. Nach Einspruch der Beklagten im ersten Anlauf trafen sich beide Parteien nun erneut vor Gericht. Gleich zu Beginn der Sitzung schlug der Richter vor, sich doch einfach auf 70 bis 80 Prozent der Summe zu einigen.

Der Beklagten erläuterte er, dass sie die Honorarzahlung nicht hätte verweigern dürfen, ohne den Vertrag zu kündigen – was in diesem Fall aber ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Und: Nach der derzeitigen Aktenlage sei es kaum möglich, ein Fehlverhalten Kochtas nachzuweisen.

Beteiligte beschäftigen sich ausgiebig mit Dirndl-Kollektion

Nach mehreren Unterbrechungen und Diskussionen schlossen beide den Vergleich. Nicht ohne sich jedoch vorher alle – einschließlich des Richters – ausgiebig mit Sölls Kollektionen zu beschäftigen. Zunächst jeder für sich am Smartphone, dann vor dem Laptop von Sölls Anwalt.

Die Vertrautheit beider Frauen war dem Umgang miteinander anzumerken. Sie und Söll hatten bereits von 2014 bis 2017 zusammengearbeitet. Als Kochta sich am Ende drei Dirndl aus der aktuellen Kollektion Sölls aussuchen durfte, kommentierte sie lächelnd: "Ich trage Dirndl sehr gerne, wahnsinnig gerne."

Sie entschied sich für die Modelle "Engelsträume" in Gabriella blau, "Bergschönheiten" in Bergpracht koralle (Richter: "Ich hatte mal einen Korallen-Pulli") und "Wilde Rose" in rosa mit Spitzenrücken. Alle in Größe 36. Verordneter Liefertermin: bis spätestens 31. August. Dann geht der letzte Akt der Komödie zu Ende.

Lesen Sie hier: Halleluja! Astrid Söll veranstaltet erstes Dirndl-Shooting in der Kirche

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