Tödlicher Raserunfall in München: Zeuge übergibt Dashcam-Aufnahmen!

Den tödlichen Raserunfall in München hat ein Autofahrer mit seiner Dashcam gefilmt. Für die Polizei sind die Aufnahmen ein wichtiges Beweisemittel.  Der mutmaßliche Täter schweigt derweil zu den Vorwürfen.
Lukas Schauer |
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Ein Autofahrer hat mit seiner Dashcam die Vorfälle an der Fürstenrieder Straße gefilmt und den Beamten die Aufnahmen übergeben.
Sven Hoppe/dpa, AZ-Screenshot, AZ-Montage Ein Autofahrer hat mit seiner Dashcam die Vorfälle an der Fürstenrieder Straße gefilmt und den Beamten die Aufnahmen übergeben.

Den tödlichen Raserunfall in München hat ein Autofahrer mit seiner Dashcam gefilmt. Für die Polizei sind die Aufnahmen ein wichtiges Beweismittel.  Der mutmaßliche Täter schweigt derweil zu den Vorwürfen.

München - Am Montag haben Polizei und Staatsanwaltschaft im Fall des tödlichen Raserunfalls von der Fürstenrieder Straße eine wichtige Zeugenaussage bekommen: Ein Autofahrer hat mit seiner Dashcam die Vorfälle an der Fürstenrieder Straße gefilmt und den Beamten die Aufnahmen übergeben.

Dashcam filmte Unfall auf Fürstenrieder Straße

Darauf zu sehen ist laut Polizei, wie der 34-Jährige mit seinem BMW mit hoher Geschwindigkeit vorbeischieße, das Auto den 14-Jährigen erfasse und wie dieser in die Luft geschleudert werde. Danach sei auf dem Video zu sehen, wie die nachrückende Streife sofort anhalte, um eine Reanimation einzuleiten. "Die Dashcam ist ein wichtiges Beweismittel", so Leiding. Zwar sei das Anfertigen der Aufnahmen eine Ordnungswidrigkeit, "es gibt aber kein Verwertungsverbot, die Aufnahmen können vor Gericht verwendet werden." Polizei und Staatsanwaltschaft seien sehr froh, dass es die Aufnahmen gibt.

Josef Wimmer, der Leiter der Münchner Mordkommission erklärte: "Wir suchen weiter nach anderen Verkehrsteilnehmern, die Hinweise - etwa zum Fahrstil - geben können". Auch Anwohner, die etwas gehört oder gesehen haben, seien wichtige Zeugen, so Wimmer.

Haftbefehl wegen Mordes gegen Raser erlassen

Gegen den 34-Jährigen sei Haftbefehl wegen Mordes und dreifachen versuchten Mordes erlassen worden. Die Staatsanwaltschaft geht also auch für die beiden Insassen des Kleinwagens, der aufgrund eines Ausweichmanövers gegen eine Litfaßäule geprallt war, von einem Mordversuch aus. Laut Leiding sind die Mordmerkmale erfüllt. So sei der 34-Jährige auf einer stark befahrenen Straße deutlich zu schnell gefahren und habe mehrere rote Ampeln missachtet (Vorsatz). Das Auto sei dabei als gemeingefährliches Mittel zu werten, und es gebe niedrige Beweggründe. "Er flüchtete wegen des Überfahrens einer durchgezogenen Linie und später aus Verdeckungsabsicht", so Leiding.

Raser ist wegen Drogenhandels vorbestraft

Zum möglichen Motiv des Mannes kann die Polizei bislang nur spekulieren. Es könnte aber mit der Vergangenheit des 34-Jährigen zusammen hängen. Denn der Mann ist wegen Drogenhandels vorbestraft ist und hatte zum Unfallzeitpunkt noch ein Jahr auf Bewährung. Im BMW entdeckten die Beamten bei der Spurensicherung Marihuana, zudem schlug ein Drogen- und Alkoholtest beim 34-Jährigen an.

Der Mordverdächtige selbst schweigt bislang, sagte Wimmer. Zwischenzeitlich sei er in die Psychiatrie gebracht worden, "zum Eigenschutz", wie Wimmer betonte. Inzwischen sei er aber in einer Klinik, da er sich bei dem Unfall selbst Verletzungen zugezogen hatte.

Lesen Sie hier: 44-Jähriger tritt auf den Kopf seines Opfers ein

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