Tierschützer zeigen diesen Hunde-Prügler an

„Ich bring’ dich um, du Bastard!“ Ein Mann verprügelt einen Welpen. Das Video landet im Internet – und ruft sofort Münchner Aktivisten auf den Plan.
München/Betzdorf - Mit aller Kraft schlägt der Mann dem Jack-Russell-Terrier auf die Schnauze. Immer wieder. Der Welpe heult vor Schmerz in den schrillsten Tönen. Die Szene ist kaum zu ertragen.
Dann schleudert der Tierquäler sein Opfer in eine Zimmerecke. Der Hund bleibt winselnd liegen.
„Ich bring’ dich um, du Bastard!“, schreit der Mann.
Dann hält er sich sein Handy vors Gesicht, mit dem er alles aufgezeichnet hat, und droht: „Das mach’ ich mit jedem, der mich provoziert.“
Jetzt ist das brutale Video im Internet aufgetaucht. Münchens Tierfreunde sind erschüttert – und der Tierschutzverein hat Anzeige erstattet.
„Wer so barbarisch mit Tieren umgeht, muss schwer bestraft werden“, sagt Sprecherin Judith Brettmeister.
Der Täter ist schnell gefunden: „Er ist uns namentlich bekannt“, sagt Gottfried Schlicht von der Münchner Polizei.
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Er schickte das Video seiner Ex
Der Tierquäler ist ein 20-Jähriger aus Betzdorf (Rheinland-Pfalz) und hatte das Handy-Video Ende Februar an seine Ex-Freundin geschickt. Die junge Frau alarmierte die örtliche Dienststelle.
„Die Kollegen sind sofort losgefahren“, sagt Sprecher Norbert Skalski. Der Täter habe versucht, den Hund in einer anderen Wohnung zu verstecken.
Der Hund war erst zehn Wochen alt
Die Beamten fanden das völlig verstörte Tier trotzdem. „Der Hund war zu diesem Zeitpunkt erst zehn Wochen alt, hatte einen ausgeschlagenen Milchzahn und eine starke Prellung am Auge“, erzählt Norbert Skalski.
Mittlerweile lebt er bei einer liebevollen Familie. Der Tierquäler war schon vorher polizeibekannt. Nun wird erneut gegen ihn ermittelt: wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, Bedrohung und Nötigung.
„Außerdem haben ihn die Kollegen in einer Fachdienststelle vorgestellt“, sagt Skalski.
Hass auf den Täter
Im Internet wird behauptet, der 20-Jährige sitze in Haft. Doch davon weiß der Chef der Polizeiinspektion Betzdorf nichts. Unklar ist, wie das Video ins Netz gelangt ist. „Wir ermitteln noch, wer es hochgeladen hat“, sagt Norbert Skalski. „Schließlich ist es verboten, persönliche Daten und Bilder von anderen ohne Einwilligung zu veröffentlichen.“
Juristisch relevant sind auch viele Nachrichten von Internetnutzern, die den abscheulichen Film kommentiert haben
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