"Tickende Zeitbombe": Haben Polizisten einen Unschuldigen verfolgt?

Schwere Vorwürfe gegen Beamte: Laut Anklage hatten die Polizisten im November 2016 am Maximiliansplatz einen Afghanen kontrolliert, der sich in keiner Weise gewehrt habe.
John Schneider
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Der Vorwurf gegen den 38-Jährigen und seinen jüngeren Kollegen (28) lautet unter anderem auf Verfolgung Unschuldiger und falscher uneidlicher Aussage. (Symbolbild)
Der Vorwurf gegen den 38-Jährigen und seinen jüngeren Kollegen (28) lautet unter anderem auf Verfolgung Unschuldiger und falscher uneidlicher Aussage. (Symbolbild) © imago images/Sven Simon

München - Der interne Ermittler vom Landeskriminalamt war erschrocken, als er die Chats des Polizisten Werner T. (38, Name geändert) durchforstete.

Er fand viele Beispiele "menschenverachtender" Äußerungen, berichtet der Ermittler am Montag im Zeugenstand. Der 38-Jährige hatte sich offenbar einen Spaß daraus gemacht, Unschuldige auch körperlich zu drangsalieren und sie dann auch noch als Täter hinzustellen. "Schikane" nennt es der interne Ermittler.

Vorwurf: Verfolgung Unschuldiger und falsche uneidliche Aussage

Ein Kollege im Zeugenstand nennt den 38-Jährigen eine "tickende Zeitbombe", andere Kollegen hätten sich auch über ihn beschwert. Der Vorwurf gegen den 38-Jährigen und seinen jüngeren Kollegen (28) lautet unter anderem auf Verfolgung Unschuldiger und falscher uneidlicher Aussage.

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Der Fall: Laut Anklage hatten die Polizisten im November 2016 am Maximiliansplatz einen Afghanen kontrolliert, der sich in keiner Weise gewehrt habe. Der ältere Polizist gab dennoch in einer dienstlichen Stellungnahme wahrheitswidrig an, dass sein jüngerer Kollege von dem kontrollierten Mann gestoßen und abgedrängt worden sei.

Im Prozess wiederholen die Polizisten laut Anklage ihre Lügen  

Beide Polizisten erstatteten Strafanzeige. Es kam zum Prozess, in dem die beiden laut Anklage ihre Lügen wiederholten. Das Verfahren wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegen das mutmaßliche Opfer wurde dennoch gegen eine Zahlung von 300 Euro eingestellt.

Der 28-Jährige soll zudem Kokain gekauft haben. Die Ermittler waren den Polizisten des Altstadtreviers dann später im Rahmen der Ermittlungen zur Soko Nightlife auf die Spur gekommen. Der Prozess dauert an.

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 25.10.2022 18:21 Uhr / Bewertung:

    Ehrlich gesagt, überrascht es mich nicht. Ok, dieser Polizist war vielleicht besonders dreist, aber dass man seine Aussagen abspricht, ist ja Gang und Gäbe.

    Interssant wirds aber bei dieser Aussage: "Das Verfahren wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegen das mutmaßliche Opfer wurde dennoch gegen eine Zahlung von 300 Euro eingestellt."

    Verfahrenseinstellung ist KEIN Freispruch. Insbesonders, weil in diesem Fall alles von den Polizisten erfunden ist.

  • Wendeltreppe am 25.10.2022 10:35 Uhr / Bewertung:

    Jener mit den zwei Buchstaben wird schon in den Startlöchern liegen..?

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