Teurer Sprit: Münchner Taxler fordern höhere Preise

Der Taxiverband bittet Oberbürgermeister Dieter Reiter, ab sofort einen Zuschlag verlangen zu dürfen.
Ruth Frömmer
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Die Stadt soll vorübergehend ermöglichen, dass die Taxler pro Fahrt einen Zuschlag von ihren Fahrgästen verlangen dürfen. (Archivbild)
Die Stadt soll vorübergehend ermöglichen, dass die Taxler pro Fahrt einen Zuschlag von ihren Fahrgästen verlangen dürfen. (Archivbild) © Lino Mirgeler/dpa

München - "Wir befinden uns in einer Zwickmühle", sagt Florian Bachmann. Der Vorstand vom Taxiverband München erklärt: "Eigentlich möchten wir die Preise fürs Taxifahren nicht erhöhen. Aber wir kommen nicht drum herum, denn wir leben vom Benzinpreis."

Münchner Taxler: Durch Corona sind alle Rücklagen aufgebraucht

Seit der Pandemie fahren immer noch rund 40 Prozent weniger Leute mit dem Taxi. Das macht sich in den Einnahmen sehr bemerkbar. "Wenn diese 40 Prozent im Moment noch da wären, sähe die Sache anders aus", so Bachmann weiter. In den letzten zwei Jahren haben die Taxiunternehmen aber all ihre Rücklagen aufgebraucht.

Die aktuell hohen Spritpreise können sie jetzt nicht mehr auffangen. Deshalb schlagen die Taxiverbände bayern- und bundesweit nun Alarm und haben sich an mehrere Behörden gewandt. Unter anderem gibt es Anträge an das Bundesverkehrsministerium und an das Bayerische Verkehrsministerium.

Forderung: Stadt München soll Zuschläge pro Fahrt ermöglichen

Der Münchner Verband hat außerdem in der vergangenen Woche ein persönliches Schreiben an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) geschickt. Die Forderung: Die Stadt soll vorübergehend ermöglichen, dass die Taxler pro Fahrt einen Zuschlag von ihren Fahrgästen verlangen dürfen. Denn gesetzlich sei geregelt, dass eine Kommune so eine Erhöhung in einer Ausnahmesituation genehmigen darf.

Spritpreiserhöhungen macht Tariferhöhung noch dringender

Aktuell beträgt die Grundgebühr für eine Taxifahrt 4,80 Euro. Pro gefahrenem Kilometer kommen noch einmal 2,10 Euro dazu. Bachmann und seine Kollegen aus anderen Städten schlagen nun eine zusätzliche Gebühr von einem Euro vor.

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Wegen der Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro hatten die Taxiverbände vor kurzem ohnehin einen Antrag auf Tariferhöhung gestellt. "Zu dem Zeitpunkt gab es die Spritpreiserhöhung aber noch nicht", so Bachmann. Deshalb bräuchten die Taxler diese Tariferhöhung aber nun dringender denn je.

Zwar ist Bachmann skeptisch, die Genehmigung tatsächlich zu bekommen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Noch hat der Verband keine Reaktion aus dem Rathaus bekommen.

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22 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 22.03.2022 15:33 Uhr / Bewertung:

    Kein Taxiunternehmen wird gezwungen großmotorige Limousinen als Taxi einzusetzen - sparsame Kleinfahrzeuge fahren Dich innerhalb einer Stadt genauso gut von A nach B. Also, erst mal die alten Dieselschleudern und großmotorige Benziner abstoßen und auf moderne Antriebsarten wechseln, erst dann sind "Zuschläge" gerechtfertigt. Wieso soll denn der Fahrgast den hohen Spritverbrauch der Taxis mitfinanzieren. Aufschläge sind daher absolut unangebracht und kontraproduktiv (denn kein Taxiunternehmen würde dann an die Umwelt denken). Genauso sind Tankgutscheine als Reaktion auf steigende Spritpreise gerechtfertigt, denn dann ändert sich an der schlimmen Umweltsituation ja nie etwas. SUVs und Sportwagen müssen sogar bei Tankgutscheinen komplett ausgeschlossen werden - was ja in denen nun geäußerten Plänen der Ampelregierung auch so kommuniziert werden soll. Wer solche Autos fährt, ist selber Schuld.

  • Hel am 22.03.2022 15:16 Uhr / Bewertung:

    Was soll das, warum kann ich immer nur einen Kommentar kommentieren?
    Dann ist die Antwortfunktion nicht mehr freigeschaltet.

  • Radlrambo am 22.03.2022 13:29 Uhr / Bewertung:

    Uber und freenow fahren gerne zum halben Preis. Unsere "Taxler" könnten ja auch Elektroautos im Stadtverkehr nutzen. Im Idealfall können Ladestationen an den "Standl" installiert werden. In anderen europäischen Städten gibt's das schon lange. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.

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