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Teure WG-Zimmer für 720 Euro in München – das sagen Mieterverein und Studierendenwerk

Studierende müssen für ein WG-Zimmer immer mehr zahlen. München bleibt mit Abstand an der Spitze der teuersten Studienorte in Deutschland. Was der Münchner Mieterverein und das Studierendenwerk zur aktuellen Situation sagen.
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Für ein WG-Zimmer müssen Studierende in München mittlerweile durchschnittlich 720 Euro zahlen. (Symbolbild)
Für ein WG-Zimmer müssen Studierende in München mittlerweile durchschnittlich 720 Euro zahlen. (Symbolbild) © Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

München - München bleibt auch für Studenten ein besonders teures Pflaster. Wie eine neue Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de und dem Immobilienentwickler GBI zu Zimmern in Wohngemeinschaften zeigt, kostet ein durchschnittliches WG-Zimmer in der bayerischen Landeshauptstadt inzwischen 720 Euro.

Zum Vergleich: Im Wintersemester 2013, als das Institut die Studie erstmals durchgeführt hatte, lag der Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer noch bei knapp 500 Euro. Seitdem stiegen die Preise kontinuierlich an. Im Wintersemester 2021 waren es 620 Euro, im folgenden Sommersemester 680 Euro und im vergangenen Wintersemester 700 Euro. Nun liegt der durchschnittliche Preis also auf einem neuen Allzeit-Hoch.

München bleibt teuerster Studienort in Deutschland

Die Isar-Metropole liegt damit weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze der teuersten Studienorte in Deutschland, vor Berlin (640 Euro), Frankfurt am Main (580 Euro), Hamburg (570 Euro) und Köln (560 Euro). Zuletzt wurden 94 Hochschulstandorte verglichen.

"Die immensen Mieten in München treffen die besonders hart, die am wenigsten zur Verfügung haben. Dazu gehören neben den Älteren auch die Studierenden", erklärt Beatrix Zurek, Vorsitzende des Mietervereins München und Gesundheitsreferentin der Landeshauptstadt, auf AZ-Anfrage. "Der Druck, überhaupt eine Wohnung  zu finden, ist enorm hoch, zum Semesterstart braucht man ein Dach über dem Kopf. Da bei Studierenden auch die Fluktuation besonders hoch ist, steigen die Mietpreise da auch nochmal schneller."

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Besonders für möblierte Zimmer würden "zum Teil aberwitzige Mieten verlangt". Zurek dazu: "Eine Stadt wie München lebt auch von den Studierenden und es sollte unser Ziel sein, dass nicht nur die Kinder reicher Eltern in München studieren können."

Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek.
Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek. © Daniel Loeper

Die größten Herausforderungen seien die Schaffung und der Erhalt von bezahlbarem Wohnraum. Der Mieterverein sieht hier auch den Freistaat Bayern in der Pflicht. "Durch jahrelanges Nichtstun stehen allein in der Studentenstadt Freimann 1.300 Wohnungen leer. Der Leerstand wächst und der Freistaat nimmt seit Jahren kein Geld in die Hand, um die Sanierungen zu ermöglichen", sagt Zurek zur AZ.

Studierendenwerk: Immer schwieriger, bezahlbares Zimmer zu finden

Auch das Studierendenwerk München Oberbayern sieht die Entwicklung sehr kritisch. "Gerade für Studierende mit einem eher begrenzten Budget wird es immer schwieriger, ein bezahlbares Zimmer zu finden", so Sprecher Christopher Klein auf AZ-Anfrage.

Wie auch der Mieterverein fordert das Studierendenwerk den Bau und Erhalt von Wohnraum für Studierende und sieht hier die Politik in der Pflicht, den Fokus auch weiter auf den Ausbau von Wohnanlagen zu richten, "die den Kriterien für studentisches Wohnen entsprechen". Klein dazu: "Trotzdem kann das Studierendenwerk leider nur einen Teil zur Lösung des Problems beisteuern, denn der Einfluss auf den Mietmarkt in München ist auch mit neuen Wohnanlagen im Verhältnis zur Nachfrage begrenzt."

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8 Kommentare
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  • ChrisS am 02.04.2023 02:40 Uhr / Bewertung:

    "Studierendenwerk" - April April

    Und ja, die Preise steigen, weil der Zuzug zu erhöhter Nachfrage führt. Ist nichts Neues.

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 29.03.2023 23:36 Uhr / Bewertung:

    Ein Zerrbild, denn:
    die Preise sind im Schnitt gestiegen, weil es immer mehr Luxus-WGs gibt, und "Stichwort möblierte Zimmer" einen Run auf diese hochpreisigen Loft-Appartments, Luxus-Appartments mit Cocierge -service etc ... eine statistische Zusammenlegung beider Kategorien halte ich aber für die Beurteilung der Situation bei den WG-Zimmern für nicht zielführend!

  • Der wahre tscharlie am 29.03.2023 16:14 Uhr / Bewertung:

    "Durch jahrelanges Nichtstun stehen allein in der Studentenstadt Freimann 1.300 Wohnungen leer. Der Leerstand wächst und der Freistaat nimmt seit Jahren kein Geld in die Hand, um die Sanierungen zu ermöglichen", sagt Zurek zur AZ.

    Und wie recht Frau Zurek damit hat.
    Bayern ist halt Spitze. Ironie aus.

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