Studenten schlagen Alarm: Akute Wohnraum-Notlage in München

140.000 Menschen studieren in München, doch viele von ihnen können sich die teuren Mieten in der Landeshauptstadt kaum leisten und sind daher auf Wohnheimplätze angewiesen. Doch die sind rar gesät. Daher werden die Parteien nun aufgefordert, diese Problematik zum Wahlkampfthema zu machen.
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In der Studentenstadt stehen seit einem Brand im Februar 2021 über 1.000 Studentenwohnungen leer.
In der Studentenstadt stehen seit einem Brand im Februar 2021 über 1.000 Studentenwohnungen leer. © Regina Reinold

München - Wohnen in München ist Luxus geworden. Wer sich in der Landeshauptstadt eine gemütliche Wohnung zu einer finanzierbaren Miete leisten kann, darf sich glücklich schätzen. Doch für vielem Menschen ist das Leben in München schier unbezahlbar geworden. Das trifft auch auf die knapp 140.000 jungen Menschen, die hier ihrem Studium nachgehen, zu, die von den hohen Mietpreisen besonders betroffen sind. Denn gerade im, für Studenten interessanten, Bereich der Einzimmerwohnungen und WGs sind die Preise in den vergangenen Jahren extrem gestiegen.

Wirft man einen Blick in die einschlägigen Webportale, dann sind Preise in diesem Mietsegment in Höhe von 800 Euro oder mehr nicht die Ausnahme, sondern bereits die Regel. In Anbetracht des BAföG-Höchstsatzes von 934 Euro, den auch nicht jeder Student erhält, ein unhaltbarer Zustand für eine Stadt, die zwei Elite-Unis sein Eigen nennt.

Seit zwei Jahren stehen über 1.000 Wohneinheiten leer

Das Problem: Seit Jahrzehnten geht beim Ausbau von Wohnheimen für Studierende so gut wie nichts mehr voran. Die letzte große Wohnraumoffensive in München liegt 45 Jahre zurück. Im Jahr 1977 wurde in Freimann die Studentenstadt für knapp 2.500 Bewohner geschaffen.

Damit gilt die "StuSta" zwar als eines der größten Studentenwohnheime in Deutschland, doch die aktuelle Realität sieht anders aus. Bei einem Brand im Februar 2021 kam eine Studentin ums Leben. Seitdem stehen dort über 1.000 Wohneinheiten aus Brandschutzgründen leer und warten auf eine Sanierung.

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Dass die Sanierung dringend erforderlich ist, mag zwar allen an dieser Situation beteiligten Personen und Institutionen klar sein, doch bis heute ist die Frage der Finanzierung immer noch nicht geklärt.

Und die Wohnsituation wird immer schlimmer. Mittlerweile müsse Studierende zwischen drei und sechs Semester darauf warten, bis ihnen ein Wohnheimplatz zugewiesen wird. In Zeiten der Bachelor-Abschlüsse sind in der Zeitspanne viele mit ihrem Studium schon längst fertig.

Parteien sollen Wohnsituation für Studenten zum Wahlkampfthema machen

Die Studentische Vertretung der Technischen Universität München will nun, dass sich die Politik dieser Problematik annimmt und fordert die Parteien auf, sich dieser katastrophalen Situation zu stellen und studentisches Wohnen, Sanierungen von Studierendenwohnheimen und studentische Wohnraumentwicklung in München und Bayern mit Nachdruck anzugehen und zum Thema des Wahlkampfes für die Landtagswahl am 8. Oktober 2023 zu machen.

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18 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Max Merkel am 13.03.2023 14:42 Uhr / Bewertung:

    Wohnraumnotlage in München? Des is mir neu!!!!

  • .x.x. am 13.03.2023 08:55 Uhr / Bewertung:

    Sind das dieselben Studenten, die bei Protestmärschen "Wir haben Platz" auf ihren Plakaten stehen haben? Nahezu mein gesamter Freundeskreis ist mittlerweile in den Speckgürtel um München gezogen, weil die Stadt einfach unbezahlbar geworden ist. Aber "wir haben Platz", nur wo genau?

  • Witwe Bolte am 12.03.2023 14:23 Uhr / Bewertung:

    Warum muss man unbedingt im teuren angeberischen München studieren? Es gibt genügend Universitätsstädte, wo das Wohnen billiger ist und keine apokalyptische Wohnungsnot herrscht, z.B. in den Ostländern.
    Aber vielleicht ist dort das Freizeit- u. Kneipenangebot etwas spärlicher als in M.
    Und Deutschland ist eines der wenigen Länder, wo das Studium gratis ist. Ob das immer so sinnvoll ist?

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