Update

Terror-Angriffe auf Israel: Maccabi München musste Spiele absagen

Die Terror-Angriffe der Hamas in Israel beeinflussen auch den Sport in München. Der TSV Maccabi will seinen Spielbetrieb bestmöglich fortsetzen – muss aber nun schon Partien absagen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Fußball-Nachwuchs von Maccabi München bei einem internationalen Turnier des BSC Sendling –  im Hintergrund der damalige DFB-Vizepräsident Rainer Koch als Schiedsrichter. (Archivbild)
Der Fußball-Nachwuchs von Maccabi München bei einem internationalen Turnier des BSC Sendling – im Hintergrund der damalige DFB-Vizepräsident Rainer Koch als Schiedsrichter. (Archivbild) © imago/Lackovic

München - Nach den Terrorangriffen der Hamas in Israel hat der TSV Maccabi München am vergangenen Wochenende Fußballspiele absagen müssen.

Maccabi München: Trainer von gegnerischem Verein wird "massiv bedroht" 

"Wir haben aus unterschiedlichsten Gründen die Spiele am Wochenende abgesagt", sagte Maccabi-Sportvorstand Armand Presser der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. "Es hat sich etwa bei einem der gegnerischen Vereine leider die Situation ergeben, dass ein Trainer angerufen und massiv bedroht wurde, sollte er gegen uns antreten."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Auf Wunsch dieses Vereins sei dann unter anderem diese Partie abgesagt worden. "Dass das einem befreundeten Verein passiert, ist unerträglich. Das ist eine Dimension des Schreckens", sagte Presser. "Wir reden hier von Kindern, wir reden von U9- und U10-Mannschaften." Dennoch will der Klub den Trainings- und Spielbetrieb weiter, so gut es geht, fortsetzen.

Maccabi-Sportvorstand Presser: "Wir müssen jeden Tag neu bewerten"

"Es hat sich an unserer Orientierung nichts geändert. Wir hatten gestern Trainingsbetrieb. Wir haben dann gestern entschieden, dass wir auch heute Trainingsbetrieb haben", sagte Presser. "Wir müssen jeden Tag neu bewerten."

Rund 200 Fußballer sind bei den Münchnern im Einsatz. Presser erklärte, dass der Verein in permanentem Austausch mit den Behörden sowie dem Bayerischen Fußball-Verband stehe. "Der Bayerische Fußball-Verband ist unterstützend in jedweder Hinsicht. Das ist schön zu sehen und zu fühlen", sagte Presser.

Junge Maccabi-Fußballer sollen Nachrichten aus Israel und Gaza kurz vergessen

"Die Sicherheitsfragen stellen sich natürlich. Darauf versuchen wir die richtigen Antworten zu finden und ein Sicherheitsgefühl für alle Sportler von klein bis groß aufrechtzuerhalten", hatte Presser schon einige Tage zuvor betont.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Presser erklärte, dass er keine Spiele absagen, wohl aber welche verschieben wolle, "um den Spielplan zu entzerren, damit wir nicht zu viele Spiele an einem Tag haben".

Dadurch sei es einfacher, mit Sicherheitspersonal und Polizei präsent zu sein. Details dazu nannte Presser aus Sicherheitsgründen nicht. "Wir wollen maximale Sicherheit gewährleisten." 

Maccabi will vor allem den jungen Fußballern in diesen Tagen eine Chance bieten, die Nachrichten aus Israel und Gaza kurz zu vergessen. "Die Kinder sollen beim Training und in den Punktspielen zumindest für 90 Minuten unbeschwert sein dürfen und ihrer Leidenschaft nachgehen", sagte Presser, "das muss unsere Aufgabe sein".

Maccabi-Sportvorstand Presser sorgt sich um Erhalt der Fußballabteilung 

Der Vorstand stehe permanent in Kontakt mit den Mitgliedern und den Behörden, um sofort auf mögliche Entwicklungen reagieren zu können. Etwa 20 Prozent der Sportler seien jüdischen Glaubens, berichtete Presser. Der Rest komme "aus aller Herren Länder und Konfessionen".

Sollte es die Sicherheitslage erfordern, dass Trainings- und Spielbetrieb über längere Zeit ausfallen müssen, dann befürchtet Presser "das Ende unserer Fußballabteilung. Denn wenn die Kinder und Jugendlichen den Sport nicht mehr ausüben können, dann werden sie den Verein wechseln. Das wäre verständlich und die logische Konsequenz."

Maccabi sei von den Sicherheitsbehörden bislang auch nicht aufgefordert worden, Training und Spiele abzusagen, stellte Presser klar. "Wenn so ein Ratschlag kommen würde, wäre das die totale Kapitulation der Politik." 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • HiggsBoson am 15.10.2023 16:23 Uhr / Bewertung:

    Es wäre schön, würde man die Gesichter verpixeln. Bei der momentanen Lage müssen wir die Kinder nicht auch noch zusätzlich in Gefahr bringen.

  • Karl-Eva am 18.10.2023 16:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von HiggsBoson

    Archivbild!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.