Taylormania in München: Swifties im Olympiapark so weit das Auge reicht

München - Groß, größer, Taylor Swift: Die 34-Jährige ist derzeit im Musikbusiness das absolute Nonplusultra. Kaum ein Rekord, den die US-Sängerin mit ihrer aktuellen "Eras"-Tour nicht bricht. An diesem Wochenende macht Taylor Swift für zwei Konzerte in München halt und die Stadt steht schon seit Tagen Kopf, eine wahre Taylormania ist ausgebrochen.
Selbst Markus Söder ist ein Swiftie
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich bereits als Swiftie geoutet und schon fleißig Armbändchen getauscht.
Aber mal Hand aufs Herz: Was ist an der 34-Jährigen so besonders, dass Teenager und Erwachsene gleichermaßen durchdrehen? Die AZ hat sich auf dem Weg zu und im Olympiapark zwischen die Fans gemischt und sich mal umgehört. Bilder dazu sehen Sie oben in unserer Bildergalerie.
Taylor Swift: Die ersten Fans kommen schon in den frühen Morgenstunden in den Olympiapark
Schon Stunden vor Konzertbeginn ist der Olympiapark voll von tausenden Swifties, wie man die Fans der Sängerin nennt, bekleidet mit glitzernden Outfits und jeder Menge Armbändchen. Egal ob auf dem Olympiaberg oder am Ufer des Olympiasees, Taylor-Swift-Fans so weit das Auge reicht.

Um beim Konzert möglichst weit vorne an der Bühne zu stehen und ihrem Idol Taylor Swift so nah wie möglich zu kommen, haben viele von ihnen schon vor Sonnenaufgang im Olympiapark ihr Lager aufgeschlagen.


Mit Regenschirmen oder umfunktionierten Erste-Hilfe-Decken, welche zusammen mit Wasser zahlreich von den Security-Mitarbeitern im Olympiapark verteilt werden, versucht man sich ein schattiges Plätzchen zu schaffen.

Man unterhält sich, singt gemeinsam Swift-Hits, spielt auf der Luftgitarre und tauscht fleißig Armbändchen. Manche von ihnen haben mehrere Hundert Euro für ihre Tickets bezahlt.
Ab Nachmittag füllt es sich dann run um das Olympiastadion merklich. Die U-Bahn zum Olympiazentrum ist um 14 Uhr schon sehr voll, an allen Ecken glitzert es. Die Swifties sind leicht zu erkennen, nicht nur an den Armbändern – auch funkelnder Haarschmuck, Pailletten-Kleider und schimmernder Lidschatten gehören offenbar zum Swiftie-Dresscode.
Nicht nur aus München: Fans kommen von weit her, um Taylors Swift live zu sehen
Ally (21) und Jessi (22) sind extra aus Leipzig angereist und fahren mit der U-Bahn zum Olympiastadion. Sie bereiten sich schon seit einem Jahr auf das Taylor Swift Konzert vor und haben mehr als hundert Freundschaftsarmbänder gebastelt. "Die wollen wir heute mit anderen Fans tauschen", erzählen die beiden Erzieherinnen. Für sie bedeutet das, eine Gemeinschaft mit den anderen zu bilden. Neben den Bändern haben sie auch Traubenzucker – "für den Blutzucker" –, Fächer und faltbare Trinkflaschen dabei. "Das ist wie ein Campingtrip heute", sagt Ally lachend.

Gegen 15 Uhr strömen unzählige Menschen von der U-Bahn-Station Olympiazentrum Richtung Stadion – mehr als vier Stunden vor Konzertbeginn. Am Kiosk an der Station schallt selbstverständlich Musik von Taylor Swift aus den Lautsprechern.
Auch die Rikscha-Fahrer haben für die Fans den Swift-Sound eingeschaltet. Anders als beim Rammstein-Konzert im letzten Jahr, als die meisten Fans schwarz gekleidet kamen, färben die Swifties den Olympiapark heute mit ihren Outfits bunt.
Der Olympiaberg ähnelt einem bunten Fleckenteppich
Es sind mehr als 30 Grad für den ersten Konzerttag in München vorhergesagt. die gefühlte Temperatur in der Sonne: Sahara. Ein oft gesehenes Accessoire, wie schon auf der Wiesn 2023: der Fächer. Viele Fans sind kreativ gewesen und haben ihn an ihr Outfit angepasst – oft natürlich mit obligatorischen glitzernden Steinchen.
Die Tickets für die Konzerte waren schnell ausverkauft. Traditionsgemäß genießen viele Münchner, die kein Ticket für ein Konzert im Olympiastadion bekommen haben, den Abend und die Musik vom Olympiaberg aus – und hier sitzen heute um 15 Uhr bereits sehr viele Menschen.

Darunter wahrscheinlich auch Johanna (16) und Franziska (13), die mit ihrer Mutter aus Rosenheim angereist sind, die zwar keine Karten haben, aber dennoch beimKonzert irgendwie dabei sein wollen.

Regina (41) und ihre Tochter Sabrina sind aus Traunstein für das Konzert angereist. "Es war ein Geburtstagsgeschenk für Sabrina", sagt Regina. Die Rettungsdecke, die sich die beiden über den Kopf halten, hat einen kühlenden Effekt. Fast alle Menschen in der Warteschlange am Eingang halten sich die glänzende Folie über den Kopf, die vor dem Stadion kostenlos verteilt werden.
Lara (23) und Susi (32) sind aus dem Norden Deutschlands, von der Insel Föhr, für das Konzert nach München gekommen. Tickets gab es für die beiden im Fan Sale – vier Stück für 1200 Euro, zwei haben sie wieder verkauft. Über den amerikanischen Superstar sagen sie: "Taylor Swift ist eine von uns und nicht abgehoben. Sie ist ein ganz normaler Mensch, der verdient viel Erfolg hat." Swift sei nahbar und außerdem schätzten die beiden an dem Konzert, dass die Fans aufeinander achten würden.

Apropos achten: Die Polizei ist auch schon seit den frühen Morgenstunden im Olympiapark unterwegs und schaut nach dem Rechten. "Alles ruhig, alles friedlich", so die erste Zwischenbilanz vom Polizeibeamten Maxi von der Einsatzhundertschaft Dachau. Die ersten Swifties seien schon seit 8 Uhr hier - und scheuen bei ihren Armband-Tauschgeschäften auch nicht vor der Polizei zurück: Polizist Maxi hat gleich vier Stück von den Fans geschenkt bekommen.

Die Fans bereiten an diesem Samstag keine Probleme, Sorgen muss man sich eher über die brütende Hitze machen. Wichtig daher, viel trinken. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann sich an einem der zahlreichen Getränkstände versorgen, sofern man gewillt ist, 4,50 Euro für 0,5 Liter Wasser ausgeben möchte oder sogar 13 Euro für einen Liter Bier oder Radler.
Am Hans-Jochen-Vogel-Platz gibt es kostenloses Wasser für wartende Fans
Günstiger ist es da bei Anja am Hans-Jochen-Vogel-Platz. Dort verteilt die 18-Jährige zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen kostenloses Trinkwasser an die wartenden und durstigen Fans.

Gegen 16.30 Uhr beginnt der reguläre Einlass ins Olympiastadion. Friedlich und entspannt passieren die Fans die Sicherheitskontrolle., die Vorfreude ist kaum noch auszuhalten. Und nicht nur das Stadion wird an diesem Abend voll sein, auch auf dem Olympiaberg ist vom Rasen nicht mehr viel zu sehen, er hat sich mittlerweile in einen bunten Fleckenteppich verwandelt.
München ist bereit für Taylor Swift. Wie das Konzert war, lesen Sie in der AZ-Konzertkritik.