Taxi-Festpreise in München: Vor welchen Herausforderungen die Taxler jetzt stehen

Ende Juli wurde im Münchner Stadtrat beschlossen, dass Taxi-Gäste künftig die Wahl zwischen Festpreis und Abrechnung nach Taxameter haben werden. Ab 1. September ist es dann soweit – doch was bedeutet das für die Taxi-Unternehmen?
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Ab ersten September kann man Taxis in München nach Festpreis bezahlen – doch was bedeutet das für die Unternehmen?
Ab ersten September kann man Taxis in München nach Festpreis bezahlen – doch was bedeutet das für die Unternehmen? © imago/Wolfgang Maria Weber

Durch den Stadtratsbeschluss Ende Juli müssen Taxifahrer ihre Gäste ab September fragen, nach welchem Tarif sie die Fahrt bezahlen wollen: Festpreis oder Taxameter. Für die Taxi-Unternehmen bedeutet das jetzt eine aufwändige Umstellung.

Taxi-Festpreise in München: "Schafft Vertrauen bei der Kundschaft"

Was bisher für Fahrten vom Flughafen zur Messe oder zur Hauptbahnhofregion galt, kann man ab September im gesamten Tarifgebiet beanspruchen – tarifliche Festpreise. "Ein enormer Fortschritt für das Gewerbe und natürlich für die Taxinutzer" kommentiert Christian Hess, Geschäftsführer bei IsarFunk, einem Münchner Taxi-Unternehmen. Die Initiative: "Vor Fahrtantritt zu wissen, was die Fahrt kostet, schafft Vertrauen bei der Kundschaft." 

Das Festpreis-Angebot gilt jedoch nur für vorher gebuchte Taxis – Fahrer, die vom Straßenrand herbeigewunken werden, berechnen die Fahrt weiterhin nach Taxameter. Grund dafür sei, dass der Festpreis immer von der Zentrale festgelegt werden müsse und das ohne vorherige Buchung nicht möglich sei.

Für die Kunden sollen sich die Taxi-Festpreise in München lohnen

Jürgen Dinter, Marketingleiter bei IsarFunk, erklärt: "Der Anrufer nennt seinen Start- und Zielort, und wir bestätigen ihm dann auf Basis der kürzesten Strecke seinen Festbetrag. Diesen kann er annehmen oder doch lieber das Taxameter zählen lassen". "Schon die Tatsache, dass der Festpreis stets auf der kürzesten Fahrstrecke basiert, wird sich für den Verbraucher auszahlen. Eine davon abweichende Routenwahl macht die Fahrt also nicht teurer", ergänzt Hess.

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Der kaum kalkulierbare Zeittarif, der besonders bei Staus die Taxikosten in die Höhe treibt, falle beim Festpreis weg. Die Festpreise seien in einem definierten Tarifkorridor festgelegt, der von fünf Prozent unter den Preisen der Taxi-Tarifordnung bis zu 20 Prozent darüber reicht.

Taxi-Fahrten in München: Konstante Preise statt "Preis-JoJo"

Preisexplosionen bei hoher Nachfrage, beispielsweise bei Konzerten oder der Wiesn, kämen für IsarFunk nicht infrage: Im Gegensatz zu Plattform-Mietwagendiensten, die bei hoher Nachfrage gern die Preise anziehen, sehe man sich als Taxizentrale und Teil des öffentlichen Nahverkehrs auch künftig der Daseinsvorsorge für die Münchner Bürger verpflichtet.

Ein "Preis-JoJo" halte man für unseriös. Es gelte sehr sorgfältig die Wünsche und Bedürfnisse sowohl der Kunden als auch der Taxifahrer auszubalancieren. "Taxifahren soll transparenter werden und bezahlbar sein", so Hess.

Umstellung bedeutet viel Arbeit für Taxi-Unternehmen

Durch die kurze Umstellungszeit stehe man bei den Münchner Taxi-Unternehmen jetzt allerdings vor einem großen Arbeitsaufwand. Das gesamte Buchungssystem müsse überarbeitet werden. Dennoch lohne sich die Umstellung: Im Festpreis liege die Zukunft des Taxi-Fahrens.

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5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Boettner-Salm am 25.08.2023 10:55 Uhr / Bewertung:

    Auf jeden Fall ist Taxi fahren in München reiner Luxus. Und selten genug erwische ich einen "normalen" Taxifahrer.

  • SL am 25.08.2023 12:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boettner-Salm

    Warum nur muss ich dabei immer an das Taxi-Lied von Fredl Fesl denken?

  • BBk am 24.08.2023 17:26 Uhr / Bewertung:

    Wie läuft das ganze für Uber❓

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