Tausende Biker: Weitere Motorrad-Demos in München sind möglich

München - Nach dem Motorradkorso durch München mit rund 10.000 Teilnehmern aus Protest gegen ein mögliches Fahrverbot könnten weitere Demonstrationen folgen.
"Das Wochenende hat gezeigt, dass sich die Motorradfahrer mobilisieren können", sagte Gabor Kovacs von der gemeinnützigen Motorradfahrer-Organisation "Blue Peers" am Montag. Er hofft aber, dass die Politik der Forderung nach einem Motorradbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung nachkommt, der zwischen Bikern und lärmgeplagten Anwohnern vermitteln und nach Kompromissen suchen könnte. Seine Bitte will Kovacs nun auch an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) herantragen. "Wenn er dann sagt, 'Ich will nicht', dann sehen wir uns wieder."
Motorradfahrer protestieren gehen Fahrverbot
Eigentlich hatte die Stadt München den von Kovacs organisierten Korso verboten, weil sie ein Verkehrschaos befürchtet hatte. Trotzdem waren am Samstag Tausende Motorradfahrer aus ganz Bayern auf dem Mittleren Ring rund um die Innenstadt unterwegs. In anderen Städten gab es ähnliche Veranstaltungen. Damit wollten die Biker gegen vom Bundesrat geforderte, zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen protestieren. Begründet wird dies mit dem Lärm, den Anwohner vor allem an beliebten Ausflugsstrecken ertragen müssten.
Kovacs hält die Argumente für Fahrverbote nicht für stichhaltig. Motorräder würden benachteiligt. "Der mit dem lauten Auto darf ja fahren." Als Beispiel nannte er den oberbayerischen Ort Tegernsee. "Da ballert der Porsche durch, der Ferrari, der Maserati, Stau ohne Ende", sagte Kovacs. "Die sind nicht leiser als Motorräder, aber beim Motorrad wird gemeckert." Zumal seien die Fahrer mit extra laut frisierten Auspuffanlagen nur eine ganz kleine Minderheit.
Trotz Demo-Verbots: 10.000 Biker fahren durch München
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