Tarifverhandlungen stocken: Streik in München bei Klinikpersonal und Polizei

Die laufenden Tarifverhandlungen zwischen Bund und Gewerkschaften stocken. In München ruft deswegen am Donnerstag die Gewerkschaft der Polizei zum Streik auf, die Krankenhausbeschäftigten wollen bis Freitag ihre Arbeit niederlegen.
AZ/dpa |
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Bereits letzte Woche hatten Klinikmitarbeiter im Rechts der Isar gestreikt.
Bereits letzte Woche hatten Klinikmitarbeiter im Rechts der Isar gestreikt. © Daniel von Loeper

München - Die Tarifverhandlungen sind festgefahren, nun kommt es erneut zu Arbeitsniederlegungen. Mit Warnstreiks im öffentlichen Dienst wollen die bayerischen Beschäftigten in den aktuellen Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber machen.

Vor allem am Donnerstag soll es Aktionen geben, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Betroffen sein werden demnach unter anderem Ämter, Museen, Gerichte, Straßenmeistereien, Universitäten, Studentenwerke, Theater sowie die Schlösser- und Seenverwaltung. Auch Beschäftigte an Universitätskliniken sollen sich beteiligen, in München soll der Ausstand sogar bis Freitag dauern.

Auch Polizeigewerkschaft ruft zum Streik auf

Auch die Gewerkschaft der Polizei hat ihre Beschäftigten aufgefordert, am Donnerstag zu streiken. "Die Beamten werden gebeten, sich in ihrer Freizeit ebenfalls anzuschließen", so die GdP.

Mit einer Kundgebung vor dem Finanzministerium wollen die Gewerkschaften auf die Belastungen ihrer Mitglieder aufmerksam machen. Gerade im Gesundheitswesen habe der Unmut der Beschäftigten einen Höhepunkt erreicht, hieß es dazu. "Die extreme Arbeitssituation, die bereits vor der Pandemie vorhanden war und durch diese nochmals gesteigert wurde, muss nunmehr auch zu einer spürbaren finanziellen Anerkennung führen."

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Verdi fordert fünf Prozent mehr Lohn

"Sprüche von der Arbeitgeberseite, dass es sich bei Corona nur um eine temporäre Arbeitsmehrbelastung handelt und es auch inflationsbedingt keinen Grund für eine bessere Bezahlung gäbe, sind ein Hohn für alle von der Pandemie getroffenen Pflege- und Einsatzkräfte des öffentlichen Dienstes, die seit nunmehr fast 20 Monaten teils über ihre persönlichen Leistungsgrenzen hinweg und teilweise unter grenzwertigen Bedingungen ihren täglichen Dienst verrichten", erklärt die GdP.

Am Wochenende steht die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder in Potsdam an. Verdi fordert Einkommenserhöhungen von fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen monatlich 300 Euro mehr bekommen.

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3 Kommentare
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  • SL am 24.11.2021 21:57 Uhr / Bewertung:

    Ist doch toll. Die Corona-Zahlen steigen, die Kliniken sind überfordert, aber verdi und der dbb rufen zu Streiks auf. Der ÖD ist einfach wie immer Vorbild.

  • tutnixzursache am 25.11.2021 08:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    ist doch besser als wie wenn sie alle gleich ihren lausig bezahlten Job kündigen würden. Das haben nämlich im letzten Jahr viele getan nachdem die leeren Versprechen aus der Politik für bessere Bezahlung einfach nur leere Versprechen waren... und das Ergebnis sind noch mehr fehlende verfügbare Betten in den Krankenhäusern.

  • SL am 25.11.2021 11:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Ist der Job wirklich so lausig bezahlt? Die Löhne im Pflegebreich sind seit 2012 um 34% gestiegen, während die Löhne aller anderen Fachkräfte nur um 19% gestiegen sind. Pflegekräfte in der Altenpflege verdienten 2020 mit Euro 3.174,- erstmals mehr als der Durchschnitt aller Fachkräfte mit € 3.166,- Zudem stehen diese besser da, weil sie daneben auch oft steuerfreie Zuschläge bekommen.
    Schauen Sie mal unter muenchenkarriere@ Ein Pfleger, 34 Jahre und in Vollzeit tätig verdient 4.200 Euro mtl. allerdings ÖD. Und viele haben gekündigt? Glauben Sie das? Wo arbeiten diese dann jetzt, wo doch die gesamte Privatwirtschaft von Handwerk, Gastronomie über fehlendes Personal klagt.
    Wie gesagt, gerne mehr für die Pflege, aber die Realitäten sollten auch Sie anerkennen

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