Studie: Münchner Autofahrer standen 2018 140 Stunden im Stau

Münchner Autofahrer stehen durchschnittlich 140 Stunden im Stau, das belegt die aktuelle Datenstudie des Verkehrsinformationsanbieters Inrix. Damit ist München unter den Top 3 in Deutschland - aber im europäischen Vergleich geht es noch schlechter.
von  Lukas Schauer
Durchschnittlich 140 Stunden steht der Münchner im Stau - der Spitzenwert in Bayern.
Durchschnittlich 140 Stunden steht der Münchner im Stau - der Spitzenwert in Bayern. © Amelie Geiger/dpa

München - Dass die bayerische Landeshauptstadt ein Verkehrsproblem hat, beweist nun auch eine Studie: Münchner Autofahrer stehen derzufolge in Bayern am längsten im Stau - durchschnittlich 140 Stunden im vergangenen Jahr.

Damit war es nur in Berlin schlimmer: Dort waren es 154 Stunden und im Durchschnitt der "Top Ten" gut 120 Stunden. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Verkehrsinformationsanbieters Inrix hervor. Neben München ist als weitere bayerische Stadt Nürnberg unter der "Top Ten". 107 Stunden verbrachten Autofahrer dort durchschnittlich im Stau.

1.218 Euro Staukosten pro Fahrer im Jahr 2018

Jede Minute Stau kostet dabei Geld; Laut Inrix entstehen in München pro Fahrer Staukosten in Höhe von 1.218 Euro. Die Stadt kostete der Verkehrsinfarkt im Jahr 2018 laut den Berechnungen des Unternehmens 618 Millionen Euro.

Doch obwohl München auf Platz drei des deutschen Rankings steht, findet sich unter den zehn staureichsten Streckenabschnitten in Deutschland keiner aus der bayerischen Landeshauptstadt - hier teilen sich vor allem Berlin und Hamburg die Positionen auf.

Die Inrix-Studie misst neben der Stauzeit auch die durchschnittliche innerstädtische Fahrtzeit für den letzten Kilometer vor dem Ziel. Diese beträgt in München fünf Minuten, das entspricht einer Geschwindigkeit von 11 Kilometern pro Stunde – wirklich schnell ist das nicht (Zum Vergleich: Als Schritttempo gelten circa 4 - 6 km/h).

München steht europaweit gut da

Laut Inrix allerdings schneiden deutsche Städte "bei staubedingten Zeitverlusten im Vergleich zu anderen Städten auf der Welt" besser ab. Unter anderem deswegen, weil "Deutschland laufend in Schienen- und Straßennetze investiert und so die Mobilität und Kapazitäten erhöht."

All das freilich hilft dem Münchner Autofahrer, der in einer seiner 140 Staustunden steht, natürlich eher wenig. Doch allen staugeplagten sei gesagt: in Rom (254 Stunden), Dublin (246 Stunden) oder London (227 Stunden) stehen Sie noch länger auf verstopften Straßen herum.


Hinweis: Inrix gibt jedes Jahr seine "Global Traffic Scorecard" heraus. Weil die Methodik der Studie verändert wurde, sind die im vergangenen Jahr veröffentlichten Daten für 2017 allerdings nicht mit den in diesem Jahr veröffentlichten Daten für 2018 vergleichbar.

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