Stromsparaktion: Stromanbieter gibt Digital Natives Tipps – und manchen eine Prämie

Die Stadtwerke München starten eine Marketing-Aktion zum Stromsparen. Manche Kunden sind formal ausgeschlossen, manchen winkt eine Prämie – und manche können sich einfach ein paar Tipps abholen.
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Die Stadtwerke München geben Tipps zum Stromsparen - von denen vor allem eine digitale Elite profitieren kann.
Die Stadtwerke München geben Tipps zum Stromsparen - von denen vor allem eine digitale Elite profitieren kann. © mcoolcity

München - Die Stadtwerke München (SWM) haben eine Aktion zum Stromsparen gestartet: Bis zu 50 Euro können Haushalte zurückerhalten, die deutlich weniger Strom als in der Vorjahresperiode verbrauchen.

Zu beachten ist allerdings, dass die Aktion rein digital ist – und damit nicht allen Kunden offen steht. Außerdem gilt sie nur für jene, die bereit sind, sich ein Online-Profil anzulegen und folglich ihren Verbrauch digital zur Verfügung zu stellen. Über einen Link können sich Interessierte, die diese Kriterien erfüllen, dann ab dem 5. Oktober anmelden.

Gute Tipps für digitale Eliten

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Tipps zum Stromsparen gibt die Seite auch. Einige sind altbekannt: So legt sie zum einen ideale Temperaturen fest (Schlafzimmer ab 16 Grad Celsius, Rest ein paar Grad wärmer), weist darauf hin, die Heizkörper nicht mit Möbeln zu verstellen und lieber Stoß zu lüften als Fenster länger auf Kipp zu stellen.

Einiges liegt auf der Hand: LED-Lampen etwa sparen noch mehr ein als Energiesparbirnen. Beim Smartphone bringt der Nachtmodus ein wenig Besserung auf der Stromrechnung. In der Küche bringen neue und energieeffiziente Geräte eine Verbesserung, ebenso beim TV: "Ein Plasmafernseher der ersten Generation verbraucht noch bis zu 500 Watt, während ein gleich großer LED-Fernseher unter 50 Watt benötigt."

Manche Kniffe am Handy hätte man eher mit einer bewussten denn mit einer ökonomischen Nutzung in Verbindung gebracht: "Achten Sie darauf, dass Apps richtig geschlossen werden und schalten Sie Ortungsdienste aus, wenn sie nicht gebraucht werden. Statt Synchronisations-Apps und Push-Nachrichten lieber bewusst E-Mails und Nachrichten prüfen."

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Festplatte statt Cloud-Dienst, Fernsehen auf dem Laptop

Grundsätzlich verhält es sich bei der Unterhaltungselektronik aber – einerseits absehbarerweise, andererseits dann doch überraschend – so, dass ein Schritt zurück bezüglich der Energieersparnis öfter einer nach vorn ist. Statt Streaming etwa empfiehlt sich grundsätzlich das Herunterladen von Inhalten, wie die Seite informiert. Ein Hörbuch oder heruntergeladenes Album, selbst noch Musikstreaming schlägt aber energietechnisch jedes Video.

"Schlecht für die Energiebilanz ist außerdem das Streamen über ein Mobilfunknetz. Besser: WLAN oder das LAN-Kabel benutzen."  Auch Cloud-Dienste "haben einen sehr hohen Energieverbrauch", so die Stadtwerke. "Statt Fotosammlungen oder Videos online zu sichern, besser eine externe Festplatte nutzen."

Und natürlich: lieber auf dem Laptop als auf dem TV Fernsehen, bei möglichst kleiner Auflösung.

Man kann der Aktion der SWM also durchaus ihre mangelnde Inklusion vorhalten: Finanzschwache Rentnerhaushalte ohne nötige Internetkenntnisse oder -anschluss, ohne Smartphone und ohne riesige Breitbildfernseher blendet sie aus.
Für die Post-Modem-Generation allerdings sind einige der Tipps durchaus einen Gedanken wert.

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3 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 03.10.2022 13:16 Uhr / Bewertung:

    "Digital Natives"?

    Also ich habe alles Mögliche in Digital. Unter anderem eine Digitaluhr, Digital Computer, Digitalkameras, Digitale Meßgeräte - aber keine Digital Natives.

    Dann kann ich wohl nicht mitmachen.

  • Frale am 03.10.2022 12:00 Uhr / Bewertung:

    "Bis zu 50 Euro können Haushalte zurückerhalten, die deutlich weniger Strom als in der Vorjahresperiode verbrauchen." .. Der wirklich dumme dabei, ist der, der schon immer sparsam gelebt hat. Und die Energiespartipps nerven nur noch. Das sollte allgemein bekannt sein.

  • Andi K. am 03.10.2022 10:53 Uhr / Bewertung:

    Strom sparen, Heizung zurückdrehen, kälter duschen (wenn überhaupt) - der Bürger ist letztendlich der Leidtragende für die politischen und ideologischen Fehlleistungen der fachlich und realistisch völlig überforderten Regierenden.

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