Die Stadtwerke erhöhen zum 1. März den Strompreis. Zum 1. April dann den Gaspreis um 3,9 Prozent und ab 1. Mai den Eintritt in die Bäder.
München - Es ist die letzte Amtshandlung von „Mister 10000-Volt“, Kurt Mühlhäuser: Die Stadtwerke erhöhen im neuen Jahr die Preise für Strom (ab 1. März), Erdgas (1. April) und die Bäder (1. Mai). Somit muss Florian Bieberbach, sein Nachfolger an der SWM-Spitze nicht als erste Amtshandlung am 1. Januar den Münchnern den sauren Preis-Apfel reichen. Nur das Trinkwasser wird nicht teurer.
Die Münchner erwischt die Erhöhung drei Monate später als die meisten anderen im Rest der Republik: Rund 750 Stromanbieter erhöhen die Preise bereits zum 1. Januar. Sie
verlangen
nach Informationen des
Vergleichsportals Toptarif bis zu 20,2 Prozent
bei Strom und 6,5 Prozent bei Gas
.
In München fallen die Erhöhungen nicht ganz so hoch aus
.
STROM:
Nach einem Jahr wird der Strom bei den Stadtwerken um durchschnittlich 12,9 Prozent teurer. Nach Angaben der SWM bedeutet das für Kunden mit dem Vertrag M-Strom Kompakt: Ein Single-Haushalt mit 1500 Kilowattstunden im Jahr zahlt pro Monat 4,02 Euro mehr (plus 12 Prozent). Ein Zwei-Personenhaushalt (2500 Kilowattstunden) 6,69 Euro (plus 12,9 Prozent), und ein Vier-Personenhaushalt (4000 Kilowattstunden) berappt 10,71 Euro mehr (13,5 Prozent).
Für
Internetkunden ist es preiswerte
r: Nach Berechnungen der Stadtwerke ist das Internetangebot „M-Ökostrom“ im Jahr um 2,2 Prozent billiger als der normale Tarif „M-Strom Kompakt“. Das mache bei einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden 15,47 Euro im Jahr weniger aus. Online sei deswegen billiger, weil die Stadtwerke dabei geringere eigene Kosten haben.
GAS:
Nach fast zwei Jahren wird auch Gas wieder teurer: Aber erst zum 1. April, dem offiziellen Ende der Heizperiode. Gas wird in München um durchschnittlich 3,9 Prozent teurer. Damit liegen die Stadtwerke unter den Preisen der meisten Konkurrenten: Bundesweit wird Gas bei 117 Anbietern bereits zum 1. Januar um durchschnittlich 6,56 Prozent angehoben (93 Euro im Jahr). Zugleich senken 20 Gasversorger die Preise und verlangen 5,7 Prozent beziehungsweise 91 Euro weniger. In der Vergangenheit wurden etliche dazu gerichtlich gezwungen.
Das bedeutet für die Münchner Gaskunden nach Auskunft der SWM: Ein Ein-Personenhaushalt (10000 Kilowattstunden) zahlt ab dem 1. April im Monat 1,98 Euro mehr (plus 3,7 Prozent), ein Zwei-Personenhaushalt 3,77 Euro (3,9 Prozent) und ein Vier-Personenhaushalt (30000 Kilowattstunden) 5,55 Euro mehr (plus 4 Prozent).
Das Internetangebot „M-Ökogas“ ist preiswerter: Bis zu zehn Prozent geringer als der Preis für die allgemeine Grundversorgung, so die Stadtwerke.
BÄDER:
In den Schwimmbädern werden ab dem 1. Mai durchschnittlich zehn Cent auf den Preis aufgeschlagen. Damit müsse ein jährliches Defizit „im zweistelligen Millionenbereich“ abgefedert werden. So koste der Eintritt im Westbad für vier Stunden 11,30 Euro statt elf Euro. In allen anderen Hallen- und Freibädern steige der Preis einheitlich um zehn Cent. In den Saunen würden meist 50 Cent mehr verlangt.
Für die Steigerungen beim Strom machen die Stadtwerke und die anderen Anbieter vor allem steigende Abgaben verantwortlich: wie die bundesweite Umlage nach dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz, die Kraft-Wärme-Kopplungs-Umlage oder die Umlage für die Befreiung stromintensiver Betriebe von den Netzentgelten. „Insgesamt machen Steuern, Abgaben, Umlagen und die Stromnetzentgelte im Jahr 2013 bereits rund 70 Prozent des Strompreises aus.“ Unter den zehn deutschen Großstädten seien die SWM aber immer noch der günstigste Anbieter.
Hier geht es zum Kommentar von AZ-Chefreporter Matthias Maus