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Streikbrecher in München blockiert: Klima-Aktivisten halten MVG-Busse auf

Klima-Aktion gegen Streikbrecher: Am frühen Donnerstagmorgen haben mehrere Aktivisten am MVG Betriebshof in der Einsteinstraße mehrere Busse am Losfahren gehindert.
von  Michael Schleicher
Die Aktivisten behinderten die Busse beim Losfahren.
Die Aktivisten behinderten die Busse beim Losfahren. © Antikapitalistisches Klimatreffen

München - Aktivisten des Antikapitalistischen Klimatreffens haben zum Betriebsstart der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Donnerstagmorgen mehrere Busse blockiert.

Mit ihrer Aktion gegen die Streikbrecher wollten sie laut eigener Aussage Solidarität mit den MVG-Beschäftigten zeigen, die am Donnerstag und Freitag ihre Arbeit niederlegen.

Der Organisation zufolge waren 20 Aktivisten bei der Blockade beteiligt, die Münchner Polizei, die nach dem eingegangenen Hinweis mit zehn Streifen vor Ort war, berichtet lediglich von elf Personen. Gegen 4 Uhr versammelten sie sich am Busbetriebshof Ost in der Einsteinstraße und hielten mehrere Busse auf, die trotz des ausgerufenen Streiks ausfahren wollten. 

An der Blockade-Aktion nahmen 20 Aktivisten teil.
An der Blockade-Aktion nahmen 20 Aktivisten teil. © Antikapitalistisches Klimatreffen

Die Aktivisten hatten ihre Versammlung nicht im Vorfeld angezeigt, erst am Betriebshof wurde eine entsprechende Spontanversammlung angezeigt. "Die Versammlungsleiterin zeigte sich jedoch nicht einverstanden mit der ihr daraufhin von der Polizei zugewiesenen Versammlungsörtlichkeit", teilte die Polizei am Mittag mit.

Einige MVG-Beschäftigte versuchten, den Betriebshof über eine andere Ausfahrt zu verlassen. Die Aktivisten wollten das verhindern, wurden von der Polizei jedoch "durch Wegschieben" daran gehindert, wie es im Bericht heißt.

"Die Blockade richtete sich nicht gegen die Fahrer:innen, die sich nicht trauten, zu streiken, sondern sollte den Erfolg des Streikes im Allgemeinen sichern", teilten die Aktivisten nach der Aktion mit, die sich nach etwa zwei Stunden selbst beendete. Die Auswirkungen der Aktion hielten sich laut MVG in Grenzen. Nun steht eine Anzeige wegen der nicht angezeigten Versammlung im Raum, zudem prüft die Polizei den Tatbestand der Nötigung.

Forderung: "Bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne"

"Der Streik ist für uns alle wichtig! Denn die für den Klimaschutz dringend benötigte Verkehrswende können wir nur umsetzen, wenn es auch Personal für den öffentlichen Verkehr gibt", sagte eine Aktivistin vom Antikapitalistischen Klimatreffen München. "Für einen raschen Ausbau und ein zuverlässiges Angebot im ÖPNV brauchen wir mehr Personal. Und um das zu finden, muss es bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne geben."

Am Freitag ist eine gemeinsame Kundgebung von Klima-Aktivisten und MVG-Beschäftigten geplant.

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