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ÖPNV-Streik in München: Wie geht's am Freitag weiter?

Auch am Freitag hat Verdi zum MVG-Streik aufgerufen. U-Bahnen und Trams fahren nicht. Bei den Bussen ist voraussichtlich die Hälfe im Einsatz. Die Stammstrecke war wegen eines Unfalls mehrere Stunden gesperrt. Die aktuelle ÖPNV-Lage in München.
Michael Schleicher, Anna-Maria Salmen |
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Nichts und niemand zu sehen: Die U-Bahnhaltestelle Odeonsplatz.
Anna-Maria Salmen 15 Nichts und niemand zu sehen: Die U-Bahnhaltestelle Odeonsplatz.
Hier geht's nicht weiter: Am Donnerstagmorgen waren sämtliche U-Bahnhöfe abgesperrt. Fahrgäste konnten nicht zu den Gleisen.
Sven Hoppe/dpa 15 Hier geht's nicht weiter: Am Donnerstagmorgen waren sämtliche U-Bahnhöfe abgesperrt. Fahrgäste konnten nicht zu den Gleisen.
Ein Fahrgast steht am Donnerstagmorgen am gesperrten U-Bahnhof Neuperlach Zentrum.
imago/Wolfgang Maria Weber 15 Ein Fahrgast steht am Donnerstagmorgen am gesperrten U-Bahnhof Neuperlach Zentrum.
Auch die Haltestelle am Arabellapark ist abgesperrt.
hs 15 Auch die Haltestelle am Arabellapark ist abgesperrt.
Ein Bild von Donnerstagmorgen: Weil die U-Bahn zunächst überhaupt nicht fuhr, wurden die Bahnhöfe abgesperrt. Das dürfte sich zumindest bei einigen jetzt ändern, die U6 hat inzwischen den Betrieb aufgenommen.
Sven Hoppe/dpa 15 Ein Bild von Donnerstagmorgen: Weil die U-Bahn zunächst überhaupt nicht fuhr, wurden die Bahnhöfe abgesperrt. Das dürfte sich zumindest bei einigen jetzt ändern, die U6 hat inzwischen den Betrieb aufgenommen.
Wer am Donnerstag und Freitag mit der U-Bahn durch München fahren möchte, sollte sich lieber eine Alternative suchen.
Sven Hoppe/dpa 15 Wer am Donnerstag und Freitag mit der U-Bahn durch München fahren möchte, sollte sich lieber eine Alternative suchen.
Die menschenleere Tram-Haltestelle an der Volkartstraße.
Sven Hoppe/dpa 15 Die menschenleere Tram-Haltestelle an der Volkartstraße.
Bei den Bussen war am Morgen immerhin jedes zweite Fahrzeug im Einsatz.
Sven Hoppe/dpa 15 Bei den Bussen war am Morgen immerhin jedes zweite Fahrzeug im Einsatz.
An den Haltestellen wird auf den zweitägigen Warnstreik hingewiesen.
Sven Hoppe/dpa 15 An den Haltestellen wird auf den zweitägigen Warnstreik hingewiesen.
ÖPNV-Streik in München – mal wieder. Am Donnerstag und Freitag legen viele Beschäftigte der MVG ihre Arbeit nieder.
imago/Ulrich Wagner 15 ÖPNV-Streik in München – mal wieder. Am Donnerstag und Freitag legen viele Beschäftigte der MVG ihre Arbeit nieder.
Kein Zugang: Die U-Bahnhaltestelle am Ostbahnhof ist gesperrt.
Anna-Maria Salmen 15 Kein Zugang: Die U-Bahnhaltestelle am Ostbahnhof ist gesperrt.
Streik-Hinweis bei den Bussen am Ostbahnhof.
Anna-Maria Salmen 15 Streik-Hinweis bei den Bussen am Ostbahnhof.
Der U-Bahnhof am Marienplatz, nur wenige Menschen sind unterwegs – hier fährt die U6 wieder mittlerweile.
Anna-Maria Salmen 15 Der U-Bahnhof am Marienplatz, nur wenige Menschen sind unterwegs – hier fährt die U6 wieder mittlerweile.
Die Erhardtstraße am Donnerstagmorgen, gegen 8.15 Uhr. Von Stau keine Spur.
fm 15 Die Erhardtstraße am Donnerstagmorgen, gegen 8.15 Uhr. Von Stau keine Spur.
Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Der Verkehr in Richtung Harras staut sich.
anf 15 Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Der Verkehr in Richtung Harras staut sich.

München - Großer ÖPNV-Streik in München! Auch am Freitag (3. März) rollen auf den Schienen der Stadt deutlich weniger Fahrzeuge als sonst. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zu Warnstreiks aufgerufen.

So geht der MVG-Streik am Freitag weiter

Derzeit fahren nur die U6 und die Tramlinie 20 in München. Wie schon am Donnerstag blieb es auch am Freitag zu Betriebsbeginn ruhig. U-Bahnen und Trams fahren wieder nicht. Laut MVG können einzelne Linien im Laufe des Tages in Betrieb genommen werden, sofern genügend Personal zur Verfügung steht. Etwa die Hälfte der Busse ist aber im Einsatz. Der Warnstreik dauert noch bis Samstag, 4 Uhr, an. 

Stammstrecke wieder frei

Doch das war nicht die einzige Belastungsprobe für Münchner Berufspendler am Freitagmorgen: Zusätzlich erschwerte ein Notarzteinsatz auf der Münchner Stammstrecke den morgendlichen Pendelverkehr. Die Strecke zwischen München Ost und München-Pasing war bis gegen 10 Uhr gesperrt.

Es kam zu zusätzlichen Verspätungen und einer alternativen Streckenführung: Die meisten Züge endeten am Ostbahnhof oder in Pasing, teilweise wurden Züge wie die zum Flughafen verkehrende S8 um die Stammstrecke herumgeleitet. Die Innenstadt konnte nicht angefahren werden. Der Ausfall traf die Fahrgäste besonders, da die S-Bahn vom Streik nicht betroffen ist und daher eigentlich eine Alternative zur Fahrt in die Stadt gewesen wäre.

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MVG-Streik in München: Fast keine U-Bahnen und Trams unterwegs

Der Streik läuft seit Betriebsstart am Donnerstagmorgen, seitdem geht fast gar nichts. Zum Betriebsstart waren am Donnerstag wie am Freitag die U-Bahn komplett außer Betrieb, die Bahnhöfe wurden geschlossen. 

Allein die Tram 20 ist seit Donnerstagmorgen in München unterwegs und fährt alle zehn bis 20 Minuten, solange genügend Personal verfügbar ist. Die Linie 20 verkehrt zwischen Stachus und Moosach und fährt unter anderem über den Leonrodplatz und den Westfriedhof. Ansonsten ist der Tram-Betrieb komplett eingestellt.

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Streik: Etwa jeder zweite Bus in München fährt

Bei den Bussen ist rund die Hälfte der vorgesehenen Busse im Einsatz. Das hatte die MVG im Vorfeld angekündigt. Warum beim Bus mehr geht als bei U-Bahn und Tram? Die privaten Unternehmen, die Kooperationspartner der MVG sind, werden nicht bestreikt. 

Streik-Hinweis bei den Bussen am Ostbahnhof.
Streik-Hinweis bei den Bussen am Ostbahnhof. © Anna-Maria Salmen

Bei den Buslinien  X30, 58/68, 153, 159, 167, 176. X30 und 58/68 sind keine Busse im Einsatz. Auf den meisten anderen Linien seien laut MVG aber vereinzelt Busse in unregelmäßigem Takt unterwegs. Die MVG weist darauf hin, dass es  zu "sehr hohem Fahrgastaufkommen und Behinderungen durch Staus" komme.

Ostbahnhof: "Die Menschen sind unaufgeregt"

Am Ostbahnhof war am Donnerstagmorgen noch wenig vom Streik zu merken. Viele der Busse fuhren, nur ein kleiner Hinweis deutete auf die Einschränkungen hin. Aufgehalten wurden die Fahrgäste dann an der U-Bahn, wo ein Gittertor den Zugang versperrt hatte.

Kein Zugang: Die U-Bahnhaltestelle am Ostbahnhof ist gesperrt.
Kein Zugang: Die U-Bahnhaltestelle am Ostbahnhof ist gesperrt. © Anna-Maria Salmen

Am Marienplatz war die sonst hochfrequentierte U-Bahn-Station fast völlig leer.

Der U-Bahnhof am Marienplatz, nur wenige Menschen sind unterwegs – hier fährt die U6 wieder mittlerweile.
Der U-Bahnhof am Marienplatz, nur wenige Menschen sind unterwegs – hier fährt die U6 wieder mittlerweile. © Anna-Maria Salmen

Noch weniger los war an der Nachbarstation des Marienplatzes, am Odeonsplatz, und am Hauptbahnhof. "In den Zwischengeschossen ist es ruhig, es herrscht kein großer Andrang", so eine AZ-Reporterin vor Ort.

An der Oberfläche standen bei den Tramstationen ebenso nur wenige Fahrgäste, auch die Tram-Anzeigen blieben schwarz. 

S-Bahn ist nicht vom ÖPNV-Streik in München betroffen

Die S-Bahn ist übrigens nicht vom Streik betroffen, sie wird von der Deutschen Bahn (DB) betrieben. Auch Regionalbahnen und -busse verkehren normal, dürften an den Streiktagen aber deutlich voller werden als sonst. Welche Alternativen es am Donnerstag und Freitag sonst noch gibt, um in München von A nach B zu kommen, hat die AZ hier zusammengefasst.

Streik sorgt für Staus auf mehreren Hauptverkehrsstraßen

Viele Arbeitnehmer stiegen auf das Auto um, der Kartendienst Google Maps zeigte bereits früh größere Staus auf mehreren Hauptverkehrsstraßen. Unter anderem auf der Schleißheimer Straße und am Harras staute sich der Verkehr.

Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Der Verkehr in Richtung Harras staut sich.
Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Der Verkehr in Richtung Harras staut sich. © anf

Ganz anders sah es gegen 8.15 Uhr auf der Erhardtstraße aus, eine klassische Auto-Ausweichroute entlang der Isar.

Die Erhardtstraße am Donnerstagmorgen, gegen 8.15 Uhr. Von Stau keine Spur.
Die Erhardtstraße am Donnerstagmorgen, gegen 8.15 Uhr. Von Stau keine Spur. © fm

Hier floss und fließt der Verkehr normal. Ob viele Münchner vielleicht doch im Homeoffice geblieben waren?

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Die Aktion soll in den Tarifverhandlungen Druck machen, in denen die Gewerkschaft für München ein deutliches Lohnplus und die Angleichung an den Flächentarifvertrag fordert. Zudem verlangt Verdi von der Politik eine bessere Ausstattung des ÖPNV für die Verkehrswende.

Seit Freitagmorgen hat Verdi die Aktionen im Nahverkehr auch auf weitere bayerische Städte ausgeweitet: Inzwischen trifft der Streik auch Nürnberg, Fürth, Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Bamberg.

Weitere Städte werden bestreikt

Die Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr haben am frühen Freitagmorgen zwischen drei und vier Uhr auch in sechs weiteren Bundesländern begonnen. So seien unter anderem in Frankfurt U-Bahnen und Straßenbahnen in den Depots geblieben, sagte Thomas Heimbürger von der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen sind neben Bayern und Hessen schwerpunktmäßig Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

In NRW rechnet Verdi landesweit mit mindestens 15.000 Streikenden. In Baden-Württemberg standen zahlreiche Busse und Bahnen in mehr als einem halben Dutzend Städte still. Im Südwesten zum Beispiel sind Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz, Baden-Baden und Karlsruhe betroffen. 

Zähe Verhandlungen

Die Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen hatten sich seit dem Start im Januar zäh gestaltet. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche trotz eines Angebots der Arbeitgeber noch keine Annäherung gegeben. Für Ende März ist die wohl entscheidende dritte Runde angesetzt. Verdi-Chef Frank Werneke hatte bereits gesagt, eine Urabstimmung über einen regulären Streik sei "auf der Agenda", falls die dritte Runde keinen Durchbruch bringt.

+++ Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert +++

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79 Kommentare
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  • Bob2 am 04.03.2023 10:03 Uhr / Bewertung:

    Mit dem Auto😂

  • barzussek am 03.03.2023 15:02 Uhr / Bewertung:

    Das sich Gewerkschaften mit Warnstreik Gehör verschaffen deren gutes Recht das aber jedes Jahr von Arbeitgeber Seite solch ein Kaspertheateraufgeführt wird denn einigen muss man sich ja irgend wann man möchte halt die Gewerkschaften als Bu--Mann vorführen Das dies Geld verschwendet ist öffentlichen Arbeitgebern egal ist ja nicht ihres und was gehen uns die Menschen an welche den Streik aus gesetzt sind

  • Unbesorgter Bürger am 03.03.2023 10:48 Uhr / Bewertung:

    Das große Chaos auf den Straßen was erwartet wurde blieb wohl aus. Bin am Freitag um 9Uhr in 35min. von Sollen nach Bogenhausen, mit dem Auto üben Ring. War auch nicht voller als sonst.

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