Streik im Handel: Viele Läden in München könnten am Freitag geschlossen bleiben

Verdi hat Beschäftigte im bayerischen Einzelhandel zum Streik aufgerufen. Auch in München könnten am Freitag einige Geschäfte geschlossen bleiben.
von  Pauline Böwing
Auch Beschäftigte von H&M in München wurden zum Streik aufgerufen. (Archivbild)
Auch Beschäftigte von H&M in München wurden zum Streik aufgerufen. (Archivbild) © imago/Alexander Pohl

München - Verdi hat erneut zu einem Streik aufgerufen. Beschäftigte im Einzel- und Großhandel in Bayern sollen am Freitag (2. Juni) ihre Arbeit niederlegen und so für eine bessere Bezahlung kämpfen.

München: Streik bei H&M, Zara und Rewe

Die Gewerkschaft ruft im ganzen Freistaat zu Streiks auf. In München sind Filialen von Modemarken, aber auch Supermärkte betroffen. Wer am Freitag in München shoppen gehen möchte, muss möglicherweise ohne H&M, Zara und Massimo Dutti auskommen. Beim Einkaufen müssen Kunden mit einzelnen geschlossenen Rewe-Filialen rechnen. Auch die Türen bei Kaufland könnten geschlossen bleiben. Ob Filialen wegen des Streiks wirklich ganz geschlossen bleiben oder es lediglich zu einigen Einschränkungen kommen wird, wird sich wohl erst am Freitagmorgen zeigen. Bereits zuletzt kam es immer wieder zu Streiks im Handel.

Keine Einigung bei Tarifverhandlungen

Eine Einigung bei den Tarifverhandlungen ist bisher nicht in Sicht. Verdi fordert Erhöhungen der Löhne, Ausbildungsvergütungen und ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro die Stunde. Die Arbeitgeber kamen den Beschäftigen laut Verdi bisher nur wenig entgegen – sie boten 52 Cent mehr pro Stunde an. Zwar würde das Angebot noch eine Erhöhung für 2024 enthalten, für die Arbeitnehmer sei das aber zu wenig.

Streiken für ein "würdevolles Leben" 

Das Angebot mache die Kollegen "richtig wütend", sagte Hubert Thiermeyer, der Verhandlungsführer für den Einzelhandel. Der Kampf gegen die drohende Altersarmut habe sich nochmal verschärft.

Die Beschäftigten wollen durch die Streiks klarmachen, dass sie eine existenzsichernde Bezahlung verlangen. Gerade weil Handelsunternehmen von der Inflation profitieren, dürfe es nicht überraschen, wie unnachgiebig die Streikenden sein, meint Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer für den Groß- und Außenhandel. "Für die Kolleg*innen geht es um nichts anders, als von ihrer täglichen Arbeit ein würdevolles Leben führen zu können."

In die nächste Runde gehen die Tarifverhandlungen im Einzelhandel am 13. Juni. Drei Tage später folgen dann weitere Gespräche im Außenhandel.

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