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Street Art von Invader in München: Alle 18 Kachel-Kunstwerke in der Stadt entdeckt

Man kennt sie aus Paris, London, Tokyo und Los Angeles: Die quirligen Kachel-Mosaike des französischen Street Art-Künstlers "Invader". Quasi über Nacht sind auch über ein Dutzend der Kunstwerke in München aufgetaucht. Wir haben sie alle gefunden.
von  Jan Krattiger
Passt wie die Faust aufs Auge: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Augustiner Bräu im Westend.
Passt wie die Faust aufs Auge: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Augustiner Bräu im Westend. © Sigi Müller

München - Ein pixeliges Tentakelwesen mit Sepplhut und fünf Maß lächelt Passanten seit kurzem in der Gabelsberger Straße entgegen. Eine Brezn und ein Apfel kleben auf dem Dach eines Standls am Viktualienmarkt: Beides sind Kunstwerke des französischen Street-Art-Künstlers "Invader". Über Nacht sind sie aufgetaucht, an Fassaden, Wänden und an den unmöglichsten Orten. 

Invader: Französische Street-Art-Legende besucht München

Der Künstler selbst ist seit über 25 Jahren anonym unterwegs. Nachvollziehbar: Er fragt nicht um Erlaubnis, bevor er irgendwo in einer Stadt ein Werk aufhängt.

Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Viktualienmarkt.
Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Viktualienmarkt. © Sigi Müller

Was es aber genau mit Invader und seinen verspielten Kunstwerken auf sich hat, weiß Sebastian Pohl vom Münchner Kunstverein Positive Propaganda e.V.. Er hat schon mit vielen internationalen Street Art-Künstlern in München gearbeitet. Zuletzt lief im "Amuseum", dem Street Art Museum des Kunstvereins in der Schellingstraße, noch die erste deutsche Einzelausstellung von Shepard Fairey, einem der bekanntesten Vertreter des Genres (AZ berichtete).

Passt wie die Faust aufs Auge: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Augustiner Bräu im Westend.
Passt wie die Faust aufs Auge: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" am Augustiner Bräu im Westend. © Sigi Müller

Bei Invader ist das Konzept sehr einfach und nahbar: "Es geht um den öffentlichen Raum, den er mit seiner Kunst zurückerobert – daher auch sein Name 'Invader' oder 'Space Invader'. Das setzt er mit Fliesen um, die man auch aus dem Baumarkt kennt". 

Sebastian Pohl: "Die Werke sind für den öffentlichen Raum gedacht"

Die Werke von Invader werden auf dem Kunstmarkt mittlerweile hoch gehandelt. Laut der Website "Heritage Auctions" wurde sein bisher teuerstes Bild für 1,2 Millionen US-Dollar verkauft – das sind allerdings keine aus dem öffentlichen Raum. Viele Werke, die ähnlich wie die Münchner Werke aussehen ("Invasion Kit"), werden für rund 20.000 bis 30.000 Dollar angeboten. 

Die Kunstwerke des französischen Street Art-Künstleres "Invader" aus Fliesen sind sehr fragil.
Die Kunstwerke des französischen Street Art-Künstleres "Invader" aus Fliesen sind sehr fragil. © Jan Krattiger

Aber Obacht wer sich jetzt denkt, er könne eins der Werke einfach von der Wand ablösen und verkaufen: "Soweit ich weiß, sind die Fliesen extra sehr zerbrechlich gewählt, das funktioniert also nicht", sagt Pohl. Der Künstler habe das extra so konzipiert, "die Werke sind für den öffentlichen Raum gedacht".

Invader in München: Ein Ritterschlag für die Stadt

Für Pohl ist es so etwas wie ein Ritterschlag für die Stadt München, dass Invader hier in München gearbeitet hat: "Es ist verrückt, jetzt ist auch München auf der Weltkarte der Kunst- und Kulturmetropolen wie Paris, New York oder Basel vertreten. Das zeigt, dass hier etwas passiert". Und wichtig: "Es ist ein Schatz, der auch außerhalb eines Museums oder einer Kunstsammlung zu sehen ist", so Pohl. Umsonst und draußen eben, überall in der Stadt verteilt.

Spannend sei außerdem auch, dass Invader mit seinen Werken jeweils Bezug auf die Stadt und die Umgebung, wie man auch bei seinen Münchner Werken sieht, die zum Teil auch auf Deutsch beschrieben sind.

"Invader war hier": Auch Deutsch kann der Street Art-Künstler "Invader.
"Invader war hier": Auch Deutsch kann der Street Art-Künstler "Invader. © Jan Krattiger
Bunter Regenbogen: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" in der Thalkirchner Straße.
Bunter Regenbogen: Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" in der Thalkirchner Straße. © Sigi Müller

Wer also ab jetzt mit offenen Augen durch die Stadt läuft, wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle einen solchen Invader finden.

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Die Invader-Bilder der AZ-Leser:

Ein Space Invader an der Brücke am Nymphenburger Kanal, fotografiert von AZ-Leser Torsten Noack.
Ein Space Invader an der Brücke am Nymphenburger Kanal, fotografiert von AZ-Leser Torsten Noack. © Torsten Noack
Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" an der Donnersbergerbrücke, fotografiert von AZ-Leser Alexander Zadow.
Ein Kunstwerk des französischen Street Art-Künstlers "Invader" an der Donnersbergerbrücke, fotografiert von AZ-Leser Alexander Zadow. © Alexander Zadow
Breze und Münchner Kindl am Sendlinger Tor: Street Art von Invader aus Frankreich, gesehen von AZ-Leserin Katrin Neuendorf.
Breze und Münchner Kindl am Sendlinger Tor: Street Art von Invader aus Frankreich, gesehen von AZ-Leserin Katrin Neuendorf. © Katrin Neuendorf
Pacman und Bier am Lindwurmstüberl: Ein Werk des französischen Street Art-Künstlers Invader, fotografiert von AZ-Leserin Andrea Reiter.
Pacman und Bier am Lindwurmstüberl: Ein Werk des französischen Street Art-Künstlers Invader, fotografiert von AZ-Leserin Andrea Reiter. © Andrea Reiter
Gut versteckt: Ein klassicher "Invader" an der Wittelsbacher Brücke, gefunden von AZ-Leserin Christine Osiander.
Gut versteckt: Ein klassicher "Invader" an der Wittelsbacher Brücke, gefunden von AZ-Leserin Christine Osiander. © Christine Osiander.
Eine Reminiszenz an Super Mario am Kiosk am Rotkreuzplatz, eingesendet von AZ-Leser Michael Koellreutter.
Eine Reminiszenz an Super Mario am Kiosk am Rotkreuzplatz, eingesendet von AZ-Leser Michael Koellreutter. © Michael Koellreutter
Da muss man zweimal schauen: Ein Invader am Müller'schen Volksbad, eingesendet von AZ-Leser Niko.
Da muss man zweimal schauen: Ein Invader am Müller'schen Volksbad, eingesendet von AZ-Leser Niko. © Niko
Ein Brezn-Invader an der Alten Utting, gesehen von AZ-Leserin Marion Waltenberger.
Ein Brezn-Invader an der Alten Utting, gesehen von AZ-Leserin Marion Waltenberger. © Marion Waltenberger
Ein Pac Man frisst eine Breze: Ein Werk von Invader an der Paul-Heyse-Unterführung, beim Aufgang Hauptbahnhof bei der Ebner Media Group. Gesehen von Leser ros.
Ein Pac Man frisst eine Breze: Ein Werk von Invader an der Paul-Heyse-Unterführung, beim Aufgang Hauptbahnhof bei der Ebner Media Group. Gesehen von Leser ros. © ros
Ein kleiner roter Invader, passenderweise am Street Art-Museum "Amuseum of Contemporary Art" an der Schellingstraße, nahe der LMU – gesehen von AZ-Leser Harald Fröschl.
Ein kleiner roter Invader, passenderweise am Street Art-Museum "Amuseum of Contemporary Art" an der Schellingstraße, nahe der LMU – gesehen von AZ-Leser Harald Fröschl. © Harald Fröschl
Ein Invader in der Theresienstraße, gesehen von AZ-Leser Harald Fröschl.
Ein Invader in der Theresienstraße, gesehen von AZ-Leser Harald Fröschl. © Harald Fröschl
An der Donnersbergerbrücke gibt es mehrere Kunstwerke, hier auf der Seite der Landsberger Straße – fotografiert von AZ-Leser Harald Fröschl.
An der Donnersbergerbrücke gibt es mehrere Kunstwerke, hier auf der Seite der Landsberger Straße – fotografiert von AZ-Leser Harald Fröschl. © Harald Fröschl

Die AZ hat inzwischen ihre Invader-Sammlung komplettiert. Vielen Dank an alle Leser fürs Einschicken der Bilder!

Der Künstler hat außerdem eine eigene App, in der man die Bilder teilen und Punkte sammeln kann (FlashInvaders, iOS/Android). Auf Platz 1 der Rangliste ist aktuell eine Person, die 3283 der Werke weltweit fotografiert hat.

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