Steuersenkung auf Kraftstoffe: Drohen Leerstände an Münchner Tankstellen?

Zum 1. Juni wird an vielen Tankstellen mit großem Andrang gerechnet, denn die Steuer auf Kraftstoffe sinkt. Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern warnt davor, dass sie Kapazitäten nicht ausreichen werden.
AZ/dpa |
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Ab Mittwoch wird das Tanken billiger. Doch reichen die Kraftstoffe an den Tankstellen aus?
Ab Mittwoch wird das Tanken billiger. Doch reichen die Kraftstoffe an den Tankstellen aus? © Sven Hoppe/dpa

München - An Zapfsäulen in Bayern könnten sich am Mittwoch lange Autoschlangen bilden. Die Tankstellen erwarten wegen der Senkung der Kraftstoffsteuer zum 1. Juni ab dem frühen Morgen einen großen Andrang. "Wir stellen uns deshalb auf Leerstände ein", sagte der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl, in München. An den Tankstellen könnten Benzin und Diesel zum Teil ausverkauft sein.

Autofahrer tanken momentan weniger

Der Grund dafür sei, dass die Energiesteuer nicht erst beim Tanken anfalle, sondern in den Raffinerien und Tanklagern, erläuterte Friedl. Deshalb würden diese ihre Produktion mit Blick auf die Steuersenkung grundsätzlich drosseln. "Die Kapazitäten werden nicht ausreichen, dass zum 1. Juni genug preiswerter Sprit da ist", meinte Friedl.

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Denn das verringerte Angebot trifft seiner Einschätzung nach auf eine gestiegene Nachfrage. "Es ist zu erkennen, dass viele Autofahrer momentan weniger tanken", sagte Friedl, der selbst eine Tankstelle besitzt. Das zeige, dass viele auf die Steuersenkung warteten, um wieder richtig voll zu tanken - zumal wegen des Pfingstwochenendes und dem Ferienbeginn der Spritverbrauch voraussichtlich steige.

Ansturm auf die Tankstellen droht zum 1. Juni

Das Bundesfinanzministerium geht eigenen Angaben nach davon aus, dass die Steuerlast der an den Tankstellen abgegebenen Kraftstoffe erst nach und nach sinken wird. Denn bereits im Mai gelieferte Kraftstoffe seien noch mit den höheren Steuern belastet, hieß es.

Geduld könnte sich auch in anderer Hinsicht auszahlen: Friedl rechnet damit, dass der Ansturm auf die Tankstellen ein paar Tage anhalten wird und sich dann normalisiert. Bis dahin könnten Autofahrerinnen und -fahrer durchaus vor der ungewohnten Situation stehen, ihren leeren Tank nicht auffüllen zu können, sagte er. Der Tankstellenbesitzer rechnet deshalb mit Ärger und Unmut beim Tanken in den nächsten Tagen.

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1 Kommentar
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  • Bob2 am 31.05.2022 13:45 Uhr / Bewertung:

    Da wird nichts passieren. Übrigens zu hohe Spritpreise gerade in Bundesländern die mit Ausland grenzen, sind bei Fernreisen für den Staat ein Nachteil. Ich fahre mehrmals im Jahr nach Frankreich, Italien, Österreich. Die letzten Male habe ich beide Male hin und zurück im Ausland getankt. Da entgeht dem Staat schon erheblich viel Geld. Aber nun wenn es so gewollt ist.

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