Start in München: Das sind die besten Kurzurlaube

München - Endlich ein paar Tage frei! Wer in den Sommerferien jeden Tag ins Büro latschen muss, freut sich jetzt sicher umso mehr über die drei Tage Auszeit. Aber wie nutzt man diese freien Stunden? Das kommt ganz darauf an, was Sie gerne mögen. Die AZ hat für Sie Ideen für Kurzurlaube gesammelt.
Los geht’s immer ab München, nur wie Sie weiterkommen, unterscheidet sich. Möchten Sie Ihr Motorradl wieder aus der Garage holen? Mal wieder in die Pedale treten? Die Wanderstiefel schnüren oder soll es doch gleich richtig schön in die Sonne gehen? Das Reiseglück kann ganz nahe liegen, quasi vor der eigenen Haustür – oder an der slowenischen Adria-Küste.
Für jeden Tag gibt es einen kurzen Tagesplan mit Vorschlägen, was die Reise bringt. Egal, für was Sie sich entscheiden, wir wünschen einen tollen Kurzurlaub!
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Mit dem Radl ins Glück strampeln
Wenn Sie möchten, dass Ihr Reisevergnügen sofort losgeht, machen Sie den Weg zum Ziel: mit einer ausgedehnten Mehrtages-Radtour. Besonders hübsch ist der Ammer-Amper-Radweg, der bis nach Oberammergau führt.
Tag 1: Starten Sie in Dachau an der der Ludwig-Thoma-Schule und folgen Sie dem ausgeschilderten Radweg an der Amper entlang (wer mag: Kartenmaterial gibt’s unter: www.bay-rad.de). Die erste Etappe führtSie bis nach Fürstenfeldbruck (ca. 21 km). Dort gibt es zwei vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub empfohlene Bett und Bike Hotels. Hotel Cafe Engelbrecht (Hauptstraße 7 Emmering, % 08141 404190) oder das Romantik Hotel zur Post (Hauptstraße 7, Fürstenfeldbruck, % 0814 31420).
Tag 2: Fahren Sie am Ammersee entlang bis nach Weilheim (ca. 50 km), etwa eine halbe Fahrradstunde hinter Weilheim gibt es den Gasthof Zur Moosmühle (Hauptstraße 96, Huglfing, Reservierung erforderlich unter % 08802 8135).
Tag 3: Das letzte, bergigere Stück bis nach Oberammergauist 60 Kilometer lang. Von dort kommen Sie mit der Regionalbahn in knapp zwei Stunden wieder nach München.
Kosten: Je nach Hotel inkl. Bahntickets zwischen 195 und 236 Euro (für zwei Personen).
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Mit dem Motorrad über Alpen-Pässe räubern
Die Straßen sollen trocken bleiben, da juckt’s dem Biker in der Gashand.
Tag 1: Ein Klassiker durchs Fünf-Seen-Land. Von Inning aus den Ammersee entlang über Weilheim, Schongau durchs Lechtal nach Landsberg; von da nach Dießen und Inning. Tourenlänge: 165 km.
Tag 2: Erobern Sie den Chiemgau: Von Prien aus geht’s über Samerberg und Brannenburg nach Oberaudorf. Dann a Stückerl Österreich: Walchsee, Kössen, Schleching. Wieder im Freistaat geht’s von Marquartstein nach Übersee und Chieming. Dann noch eine Runde ums "bayerische Meer“ bis Prien. Tourenlänge: 145 km.
Tag 3: Zum Ausklang nochmal Fünf-Seen-Land: Von Starnberg aus das Ostufer entlang nach Seeshaupt. Dann Andechs (Einkehr!), Dießen, Inning, Herrsching und wieder zurück nach Starnberg. Tourenlänge: 180 km.
Benzin-Kosten: ca. 40 Euro.
Mit dem Kanu zu Besuch beim Eisvogel
Libellen schwirren herum, die Äste der Trauerweiden schwingen im Wind und wenn man Glück hat, kann man irgendwo im Gebüsch einen Eisvogel entdecken. Es geht doch nichts über ein paar idyllische Tage auf der Altmühl.
Tag 1: Vom Campingplatz Kratzmühle aus geht es nach Köttingwörth (10 km). Die Bahnverbindung Richtung Oberpfalz kostet Nerven, Anfahrt deshalb am besten mit dem Auto. Kanus und Kajaks buchbar beim "Sonnigen Altmühltaler“ (% 08464 / 8655). Übernachtung im historischen Gasthof Stirzer in Dietfurt (% 08464 / 86 58).
Tag 2: Paddeln von Gungolding zurück zur Kratzmühle (19 km). Den Transfer zum Startpunkt übernimmt der "Sonnige Altmühltaler“. Danach noch ein Sprung in den Pfraundorfer See. Übernachten wieder beim Stirzer.
Tag 3: Frühstücken, die Knochen ausschütteln, danach zurück nach München.
Kosten pro Person: 42 Euro für das Kanu, 30 Euro je Nacht fürs Zimmer.
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Zug: Operntrip nach Verona – und Wein gibt’s natürlich auch
Klar gibt es den Balkon, auf dem man sich wie eine literarische Frauenfigur fühlen kann, die sich wegen einer unmöglichen Liebe erdolcht. Aber Verona hat noch mehr Kultur:
Tag 1: Der Zug fährt nur etwa fünf Stunden (77 Euro). Doppelzimmer gibts zum Beispiel im Porta Palio (ab 95 Euro/Nacht; bookingverona.it). Eine Bustour (20 Euro) verschafft erste Eindrücke und abends spielt die Freiluft-Oper "Il Trovatore“ (ab 22 Euro; arena.it).
Tag 2: Gemütlich aufstehen, durch Verona schlendern – und dann aktiv werden: Die Amarone Bike Tour (ca. 4h, 75 Euro; veronality.com) führt durch die Weinberge des Valpolicella.
Tag 3: Der letzte Direktzug fährt 17.02 Uhr, also die Taschen ins Schließfach gesteckt und noch eine kleine Stadtführung gemacht (ca. 2h; 120 Euro für Gruppen; guideverona.net) – die führt auch zum Balkon.
Kosten: ca. 400 Euro pro Person.
Für Daheimbleiber: Eine Kultour durch die Residenz
Eine Kultour für drei Tage? In München? Klar, geht das, locker sogar. Aber – es soll ja nicht allzu anstrengend sein – und so verzichten wir auf die beschwerliche Anreise und beschränken uns auf einen ganz besonderen Bau: die Münchenr Residenz, Deutschlands größtes Stadtschloss. Ja, Sie ahnen schon, es könnte anstrengend werden. Gut, dass wir drei Tage haben, die brauchen wir nämlich auch.
Tag 1: Das Beste am am Anfang: Das Residenzmuseum, das wohl bedeutendste Raumkunstmuseum Europas mit seinem Stilmix aus Renaissance, Barock, Rokoko, Klassizismus und Wiederaufbau-Ära muss man (mal wieder) gesehen haben. 130 Schauräume warten auf einen normalerweise – sans froh, dass im Königsbau derzeit einiges renoviert wird.
Ganz nebenbei gibt’s kostenlos einen Crash-Kurs in altbayerischer Geschichte. Gut zwei Stunden sollten Sie einplanen, das ist sportlich, aber machbar. Danach umgehende Einkehr in der Pfälzer Weinstube – hier natürlich nur in den schönen Viersäulensaal. Gastrokulturell klingt der erste Tag damit aus.
Tag 2: Das Cuvilliestheater ist ein Muss – in 20 Minuten hat man es aber auch gesehen. Danach geht’s weiter zu den Bronzesälen (Eingang Kaisersäle): Herrliche Skulpturen, schöne Renaissance-Räume – und das sogar kostenlos (11 bis 17 Uhr). Und gratis geht’s auch weiter zu Fuß durch die sechs der neun stets geöffneten Residenz-Innenhöfe. Die Nummer 10, das Puderhöfchen ist leider nie zugänglich. Danach erneut Einkehr – man bleibt ja im Haus – bei den Pfälzern.
Tag 3: Heute braucht‘s nochmal Kondition. Erst die Schatzkammer mit ihren 1200 Schmuck- und Prunkstücken (eineinhalb Stunden), danach gleich weiter in die Staatliche Münzsammlung mit ihren 300.000 Objekten – gut eine bis eineinhalb Stunden sind da einzuplanen.
Damit die Kultour nicht zur Kul-Tortur wird, ist anschließendes Auslaufen im Hofgarten angesagt. Kostet nix. Der Absacker im Schumanns haut da schon eher rein. Aber wurscht – man gönnt sich ja sonst so wenig.
Eintritt Museum: 7/erm. 6; Cuviliestheater: 3,50, Schatzkammer: 7/erm. 6 Euro, unter 18 J. frei.
Zu Fuss von München nach Schondorf
Man muss nicht tief religiös sein, um zu pilgern. Viele Pilger wollen sich einfach eine Auszeit nehmen. Andere suchen nach Klarheit oder versuchen, einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Im stundenlangen Gehen kommt nicht nur der Körper in Bewegung, die Gedanken werden freier, Bedrückendes löst sich.
Dazu kommen intensive Naturerlebnisse. Der bekannteste Pilgerweg beginnt vor der Haustür: Die 250 Kilometer lange Münchner Etappe des Jakobsweges führt bis zum Bodensee, sie wurde komplett neu ausgeschildert. Das Symbol ist – wie in Spanien – eine gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund. In drei Tagen kommt man immerhin bis Schondorf. Tipp: Wenig Gepäck, Blasenpflaster, eingelaufene Schuhe!
Tag 1: An Münchens ältestem Kloster, der Jakobskirche am Anger, geht’s los. Der Weg führt an der Isar entlang aus der Stadt heraus – vorbei am Deutschen Museum und Tierpark Hellabrunn. Weiter geht’s durch Pullach nach Schäftlarn. Gehzeit: etwa 6 Stunden (23 Kilometer).
Tag 2: Hinter der Klosterkirche von Schäftlarn den Isarsteilhang hinauf nach Ebenhausen zum Starnberger See. Dann führt der Weg durch die romantische Maisinger Schlucht nach Aschering zum Kloster Andechs auf dem Heiligen Berg. Gehzeit: ca. 7 Std. (27 km).
Tag 3: Durchs schöne Kiental über Herrsching zum Ammersee. Über den Sieben-Brücken-Steig um die Nordspitze nach Schondorf. Ca. 5,5 Std. (21 km).
Kosten: Privatunterkunft ab etwa 23 Euro (p.P.), Übern. im Kloster Andechs gegen Spende (Anmeldung empfohlen). Dazu kommt Verpflegung.
Bus: Adriaperle für Abenteurer
Die 30-Grad-Marke haben wir heuer noch recht selten geknackt, aber an der Adria, da muss es doch klappen. Also nichts wie ab ins slowenische Koper.
1. Tag: Abfahrt mit dem Flixbus um 8.45 Uhr am ZOB. Zugegeben, ein bisschen Sitzfleisch braucht man auf der Acht-Stunden-Fahrt dann schon, aber immerhin: Den Abend kann man bereits am Meer verbringen. Übernachtung im Hostel Museum in der City (www.hostel-museum.com).
Tag 2: Ein Tag Adria pur.
Tag 3: Abfahrt um 11.40 Uhr, rechtzeitig zur Tagesschau zurück in München.
Kosten: Bus 119 Euro/Person, Doppelzimmer ab 44 Euro/Nacht.
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Auto: Sich ein paar Tage Ruhe gönnen
Es gibt Orte, an die kommt man einfach besser mit vier Rädern. Dort angekommen, zieht man aber am besten den Zündschlüssel ab, legt ihn weg und fängt an, sich zu entspannen. Eine Option ist das Hofgut Hafnerleiten (Brunndobl 16, 84364 Bad Birnbach; % 08563 91511). Dort können Sie zwischen Themenhäusern, Teichsuiten und luxuriösen Ferienhäusern wählen. Auf dem Hofgut ist kein Handyempfang, das ist Absicht, denn so schalten Sie ab!
Tag 1: Anreise über die die A 94 via Altötting. Kommen Sie erst mal an. Legen Sie die Füße hoch, lesen Sie. Wer eines der sogenannten Langhäuser gebucht hat, kann sich zwischen 18 und 20 Uhr ein Abendessen inklusive Saunabesuch dazubuchen (150 Euro). Eine Flasche Prosecco ist auch dabei.
Tag 2: Machen Sie eine Radtour durch das niederbayerische Hügelland. Entweder mit dem eigenen Zweirad oder mieten Sie eines bei Gertis Zweiradshop in Bad Birnbach.
Tag 3: Gehen Sie Wandern oder Joggen Sie, bevor es am Nachmittag wieder in den Trubel der Großstadt zurück geht.
Kosten: Ferienhäuser kosten 185 (p.P./N), Themenhäuser 165 (p.P./N), Teichsuiten 165 (p.P./N), plus zugebuchte Extras.
Flug: Auf in die ewige Stadt
Ach, so a weng dekadent is ja scho. Aber wenn man schon einen Flughafen hat, so nah? Warum nicht in Rom ein paar schöne Tage verbringen?
Tag 1: Ankunft mit Vueling oder Alitalia. Erkunden Sie das antike Rom mit Kolosseum, Palatin und Forum Romanum. Abends: Ein Glas Rotwein. Va bene!
Tag 2: Piazza del Popolo, Pantheon und Trevi-Brunnen geben Ihnen eine Portion Dolce Vita.
Tag 3: Ab in den Vatikan: An ihrem Abreisetag haben Sie noch Zeit für die Sixtinische Kapelle, Petersplatz und Petersdom – und einen Espresso in der Sonne natürlich.
Kosten: Flug ab 220 Euro (p.P.), Doppelzimmer ab 80 Euro (p.N.).