Stadtwerke München machen trotz Energiekrise kaum Gewinn: Warum das so ist

Die Stadtwerke können ihre Abmachung mit der Stadt nicht einhalten. Trotzdem gibt es gute Neuigkeiten: Die Strompreise sollen sinken.
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Die Stadtwerke München (SWM) überwiesen 74 statt verabredete 100 Millionen an die Stadt München.
Die Stadtwerke München (SWM) überwiesen 74 statt verabredete 100 Millionen an die Stadt München. © dpa

München - Eigentlich haben die Stadtwerke mit dem Rathaus eine Vereinbarung: Jedes Jahr sollen sie 100 Millionen Euro an Gewinn an die Stadt abführen. 2022 haben die Stadtwerke das nicht geschafft.

Münchens Haushalt profitiert trotzdem

Sie konnten nur 74 Millionen Euro an die Stadt überweisen. So geht es aus einer Mitteilung der Stadtwerke zu ihrem Jahresabschluss hervor. Trotzdem profitiert der städtische Haushalt demnach von dem Energieunternehmen. Zusammen mit Gewerbesteuer und Konzessionsabgaben flossen 242 Millionen Euro an die Stadt. Das sind elf Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

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Ein "herausforderndes Jahr"

Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach nennt 2022 ein "herausforderndes Jahr". Denn: "Energie, vor allem Gas, wurde zu einem knappen und teuren Gut." Die Stadtwerke haben deshalb laut Bieberbach viel getan, um weniger vom Gas abhängig zu sein - etwa auf Kohle und Heizöl umgestellt, den Verbrauch reduziert und die Erneuerbaren weiter ausgebaut.

Die Investitionen der Stadtwerke

Insgesamt investierten die Stadtwerke 767 Millionen Euro. Dieses Geld sei vor allem in erneuerbare Energien, Heizkraftwerke, Energie- und Wassernetze, und das Glasfasernetz geflossen. Außerdem gaben die Stadtwerke Geld für neue Fahrzeugflotten und für das ÖPNV-Netz und die Haltestellen-Infrastruktur aus. Zum Beispiel eröffneten die Stadtwerke einen neuen E-Busbetriebshof in Moosach. 2021 investierten die Stadtwerke trotzdem mehr – nämlich 1,1 Millionen Euro.

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Gute Nachrichten für Stadtwerke-Kunden

Nach jetziger Planung wollen die Stadtwerke bis 2026 allein in Sachanlagen weitere 5,3 Milliarden Euro investieren. Gute Nachrichten könnte es für alle Stadtwerke-Kunden geben. Denn nachdem die Stadtwerke schon im April ihre Preise gesenkt haben, werde gerade eine weitere Entlastung "durch Energiepreissenkungen" im Jahr 2023 vorbereitet.

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2 Kommentare
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  • Wolff am 19.04.2023 10:37 Uhr / Bewertung:

    "Ab 2025 produzieren wir so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie ganz München verbraucht." steht auf der Webseite - nur offenbar nicht FÜR München. Vielleicht einfach mal beim Management auf die Gehälter schauen und ein bisschen durchkehren? Für die Kunden ist die SWM sowieso nur ein reiner Abzockverein.

  • Candid am 18.04.2023 23:25 Uhr / Bewertung:

    Die enormen Zahlungen an die Stadt durch die Stadtwerke sind ausschließlich durch die überteuerten Preise für Fernwärme, Gas, Strom und Ladestrom möglich.

    Die Stadtwerke haben überhaupt kein Interesse marktübliche Preise für Energie zu verlangen, denn bei der Fernwärme haben sie ein Monopol; und bei Gas / Strom sind viele Kunden zu faul den Anbieter zu wechseln.

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